taz.de -- Streit um türkischen Wahlkampf: Keine Auftritte in Deutschland mehr

Seit Wochen gibt es Aufregung wegen der Auftritte türkischer Politiker in Deutschland. Jetzt lässt die AKP wissen: „Alle geplanten Veranstaltungen sind abgesagt.“
Bild: Ein Mann, ein Rästel: Erst wollte Erdogan sie unbedingt, jetzt sollen alle Wahlkampfveranstaltungen in Deutschland abgeblasen worden sein

Köln afp | Vor dem [1][Verfassungsreferendum in der Türkei] am 16. April soll es keine weiteren Wahlkampfauftritte türkischer Regierungsvertreter in Deutschland geben. Das bestätigte eine Sprecherin der Koordinierungsstelle der türkischen Regierungspartei AKP im Ausland am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.

Die Entscheidung sei in Ankara getroffen worden, sagte die Sprecherin der in Köln ansässigen Koordinierungsstelle.

„Alle zukünftigen Veranstaltungen, die geplant waren, sind abgesagt“, sagte die Sprecherin. Weitere Auftritte von Ministern seien nicht geplant gewesen, aber Informationsveranstaltungen von AKP-Abgeordneten. Auch diese fänden nicht statt. Ein Auftritt von Präsident Recep Tayyip Erdogan sei nicht geplant gewesen.

Zuvor hatte bereits der Vorsitzende der Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD), Zafer Sirakaya, in der „Wirtschaftswoche“ weitere Auftritte türkischer Regierungsmitglieder ausgeschlossen. Die UETD gilt als Plattform der AKP in Europa.

21 Mar 2017

LINKS

[1] /!5389531/

TAGS

Verfassungsreferendum
Türkei
Schwerpunkt Türkei unter Erdoğan
Schwerpunkt AKP
Recep Tayyip Erdoğan
Demokratie
Türkei
EU-Türkei-Deal
Pressefreiheit in der Türkei
EU-Türkei-Deal
Senat Bremen
Deutsch-Türkische Beziehungen
Putschversuch Türkei
Schwerpunkt Türkei unter Erdoğan
Niederlande
Niederlande

ARTIKEL ZUM THEMA

Verfassungsreferendum in der Türkei: Berlins Türk*innen gehen zur Wahl

Seit Montag wird im türkischen Generalkonsulat in Berlin über das Verfassungsreferendum abgestimmt. Nicht nur Erdoğan-Fans waren schon da.

EU-Beitrittsgespräche mit der Türkei: Erdogan plant neues Referendum

Der türkische Präsident will nicht länger mit denen spielen, die die Zementierung seiner Macht kritisieren. Er stellt sein Verhältnis zur EU auf den Prüfstand.

Menschenrechtsaktivist zu Isolationshaft: „Widerspricht türkischem Recht“

Welt-Korrespondent Deniz Yücel und weitere türkische Journalist*innen befinden sich derzeit in Einzelhaft. Das ist unangemessen, sagt Öztürk Türkdoğan.

Kommentar Türkischer Wahlkampf: Möglichst viel herausschlagen

Völlig von Sinnen? Dass die türkische Regierung plötzlich alle Wahlkampfveranstaltungen in Deutschland absagt, ist keine Laune, sondern fein kalkuliert.

Türkischer Wahlkampf im Norden: Erdoğan auf Stimmenfang

In Bremerhaven will eine AKP-Politikerin für Zustimmung zum türkischen Referendum werben. Behörden prüfen ein Verbot. Weitere AKP-Auftritte im Norden stehen an.

Türkisch-niederländische Beziehungen: Die Türkei zieht Konsequenzen

Aus Protest gegen das Verhalten Den Haags kündigt Istanbul die Städtepartnerschaft mit Rotterdam. Niederländische Kühe sollen ausgewiesen werden.

Die Türkei organisiert sich paramilitärisch: Die Bürgerarmee des Präsidenten

Erst die Exekutive, nun der Bürger. Die Bevölkerung wird bewaffnet, damit sie bei Bedarf Straßenschlachten für Erdoğan austrägt.

Wahlkampf der Türkei in EU-Ländern: Es wird nachgelegt

Erdoğan wirft Merkel Terroristen-Unterstützung vor. Niederländischen Diplomaten wird die Einreise in die Türkei versperrt. Der „Faschismus“-Vorwurf fällt erneut.

Eskalation Niederlande und Türkei: Armdrücken in Rotterdam

Nach dem verhinderten Auftritt einer türkischen Ministerin spitzt sich die Situation zu. Das ist auch dem niederländischen Wahlkampf geschuldet.

Streit um Auftritt in Rotterdam eskaliert: Türkischer Minister darf nicht landen

Außenminister Mevlüt Cavusoglu soll nicht in Rotterdam reden dürfen. Das findet die niederländische Regierung und hat seinem Flugzeug die Landeerlaubnis entzogen.