taz.de -- Kurdisch-syrische Kräfte in Al-Rakka: Offensive auf IS-Hochburg startet
Kämpfer der demokratischen Kräfte Syriens haben offenbar Stellungen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ am Rand Al-Rakkas an drei Punkten angegriffen.
Beirut ap/rtr | Die kurdisch-syrischen Kräfte haben den Kampf um die Kontrolle der IS-Hochburg Al-Rakka begonnen. Die Kämpfer hätten Stellungen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ am Rand der Stadt an drei Punkten angegriffen, sagte ein politischer Vertreter der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) am späten Montag der Nachrichtenagentur AP.
Eine offizielle Ankündigung werde „innerhalb von Stunden“ folgen, so Resan Hiddo. Die SDF werden von den USA unterstützt. Al-Rakka ist die De-facto-Hauptstadt des IS.
Unabhängig von den SDF meldete die Aktivistengruppe „Rakka wird leise abgeschlachtet“, dass Artilleriefeuer mehr als zwei Stunden über der Stadt zu hören waren. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte sagte, die SDF hätten in Vorbereitung auf den Angriff Brücken am Euphrat repariert.
Vor der geplanten Offensive auf Rakka haben von den USA unterstützte Milizen am Sonntag weitere Erfolge erzielt. Die SDF nahmen beim Vormarsch auf die Großstadt nach eigenen Angaben einen großen Staudamm ein. Ein Sprecher der zum Bündnis gehörenden Kurdenmiliz YPG teilte mit, Kämpfer würden nun nahegelegene Dörfer nach Minen absuchen und die Verteidigungslinie absichern.
Unterdessen meldeten auch Kämpfer im Irak Erfolge gegen die Extremisten. Schiitische Einheiten hätten die Stadt Baadsch im Westen Mossuls zurückerobert. Mit US-Unterstützung aus der Luft haben irakische Einheiten seit Januar große Teile Mossuls von IS-Kämpfern zurückerobert.
6 Jun 2017
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Bis zum Tod wollten sie kämpfen, am Ende sind die IS-Kämpfer aus Rakka geflohen. Das Kalifat als Territorialgebiet dürfte damit am Ende sein.
IS-Kämpfer leisten massiven Widerstand gegen das Bündnis der „Syrischen Demokratischen Kräfte“. Rakka ist seit 2014 unter IS-Kontrolle.
In Marawi liefern sich Islamisten, die sich zum IS bekennen, seit mehr als einer Woche Feuergefechte mit philippinischen Soldaten und Polizisten.
Beim Thema Syrien sind Frankreich und Russland in den vergangenen Jahren immer wieder aneinandergeraten. Jetzt zeigt Macron deutlich Haltung.
Immer wieder werden Christen in Ägypten zum Ziel von Attentaten. Erst im April starben bei einem Doppelanschlag mehr als 45 Menschen.
Beim Besuch des US-Präsidenten in Brüssel wurde mit Donald Tusk auch ein bisschen gescherzt. Es kam jedenfalls zu keinem Eklat.
Gesprengte Brücken und kein Benzin: Mossul ist zerstört, doch in Teilen der Stadt kehrt der Alltag zurück. Westlich des Tigris herrscht weiter Krieg.