taz.de -- Strategie der Linken im Wahlkampf: Wagenknecht jagt AfD-Wähler

AfD-Wähler seien angeblich die Abgehängten, die Frustrierten, heißt es. Denen will die Linken-Spitzenkandidatin Wagenknecht eine Alternative bieten.
Bild: Von links nach rechts: Wie viel Hufeisen steckt in Sahra Wagenknecht?

Berlin rtr | Die Linkspartei will der AfD bei der Bundestagswahl im September Wähler abjagen. Sie hoffe, dass die Linke viele Bürger erreichen könne, die die AfD aus Frust und aus Verärgerung über die Bundesregierung wählen wollten, sagte die designierte Spitzenkandidatin der Linken, Sahra Wagenknecht, am Sonntag im Deutschlandfunk.

„Und da werden wir versuchen, diesen Menschen zu signalisieren: Wenn ihr wirklich wollt, dass sich dieses Land sozial verändert, dann ist die Linke die einzige Option“, sagte Wagenknecht laut vorab veröffentlichter Abschrift.

Die Linkspolitikerin wies [1][den Vorwurf zurück], Parolen der rechtspopulistischen Partei zu übernehmen. Zwar lehne sie jenen Populismus ab, der mit Lügen und Unterstellungen arbeite, sagte Wagenknecht. Wenn aber Populismus bedeute, verständlich zu argumentieren, die Menschen tatsächlich ernst zu nehmen in ihren Bedürfnissen und Ängsten, „ihnen deutlich zu machen, was sich ändern muss, damit sie ein besseres Leben haben, dann ist das für mich nicht Populismus, sondern das ist eigentlich der Anspruch demokratischer Politik“.

Wagenknecht war [2][von Kritikern] bereits früher in die Nähe der AfD gerückt worden, da sie mit Blick auf die Flüchtlingskrise von Grenzen der Aufnahmebereitschaft gesprochen hatte.

8 Jan 2017

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