taz.de -- Regierungsgegner in der Türkei: Twitter sperrt zwei Nutzerkonten

Twitterkonten, von denen Korruptionsvorwürfe gegen die Regierung Erdogan verbreitet wurden, sind nicht erreichbar. Daten über die Nutzer will Twitter nicht weitergeben.
Bild: Die Türkei und soziale Netzwerke – keine einfache Beziehung: Café in Istanbul.

ANKARA afp | Twitter hat zwei Nutzerkonten gesperrt, von denen aus Korruptionsvorwürfe gegen das Umfeld des türkischen Regierungschefs Recep Tayyip Erdogan verbreitet wurden. Die beiden Accounts waren am Sonntag nicht mehr zu erreichen. Twitter betonte, dass Nutzerkonten nur aufgrund eines „rechtsgültigen Verfahrens“ gesperrt würden und nicht lediglich „auf Wunsch eines Regierungsvertreters“.

Twitter will demnach auch keine Nutzerinformationen an die türkische Regierung weitergeben.

Die Regierung in Ankara hatte den Zugang zu Twitter am 20. März nach dort veröffentlichten Korruptionsvorwürfen gegen Erdogan sperren lassen. Anfang April stufte das Oberste Gericht des Landes das Verbot als illegal ein, der Online-Dienst ist mittlerweile wieder zugänglich.

Die Twitter-Sperre war international als Verstoß gegen die freie Meinungsäußerung kritisiert worden. Unzähligen Nutzern gelang es jedoch, die Blockade des Zugangs technisch zu umgehen. In der vergangenen Woche hatten sich Twitter-Vertreter mehrfach mit Vertretern der Regierung in Ankara getroffen.

20 Apr 2014

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