taz.de -- Neues EU-Parlament: AfD very British in Brüssel

Auf rechte Zusammenarbeit: Die britischen Konservativen haben die sieben Abgeordneten der AfD in ihre Fraktion im EU-Parlament aufgenommen.
Bild: Sitzt hier künftig dicht an dicht mit den Europäischen Konservativen und Reformisten: die AfD

BRÜSSEL rtr/dpa | Die britischen Konservativen von Premierminister David Cameron arbeiten künftig mit der euro-kritischen Alternative für Deutschland (AfD) im EU-Parlament zusammen. Die Europäischen Konservativen und Reformisten (EKR) stimmten am Donnerstag für die Aufnahme der Afd in ihre Fraktion.

AfD-Chef Bernd Lucke hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeworfen, den Beitritt seiner Partei zur EKR-Fraktion zu hintertreiben. In der Vergangenheit war die EVP im EU-Parlament, zu der auch CDU und CSU gehören, wiederholt auf die EKR-Fraktion angewiesen, um Mehrheiten zu bilden. Die EKR-Fraktion lehnt zusätzliche Kompetenzen für Brüssel ab, stellt die EU aber nicht grundsätzlich infrage.

Die AfD ist mit sieben Abgeordneten im EU-Parlament vertreten. Die Entscheidung über die Aufnahme in die EKR-Fraktion war mehrmals verschoben worden. Bei der Europawahl Ende Mai kam die AfD aus dem Stand auf sieben Prozent.

Bei der Bundestagswahl waren die Euro-Kritiker mit 4,7 Prozent knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Inzwischen sind sie nach ihrem Erfolg bei der Europawahl in Umfragen weiter im Aufwind.

12 Jun 2014

TAGS

Schwerpunkt AfD
EU
Konservative
Europaparlament
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Junge Alternative (AfD)
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt Rassemblement National
Europawahl 2014

ARTIKEL ZUM THEMA

Britische Konservative und AfD in der EU: In bester Gesellschaft

Die britischen Tories sind Schwesterpartei der CDU und waren lange in derselben EU-Fraktion. Jetzt arbeiten sie ausgerechnet mit der AfD zusammen.

Rechtspopulisten steigen in Umfragen: Acht Prozent für die AfD

Würde an diesem Sonntag gewählt, hätte die AfD acht Prozent. Ein Drittel der Befragten fände es sogar gut, wenn die Rechtspopulisten im Bundestag vertreten wären.

Kommentar Union und AfD: Abgrenzung funktioniert nicht

Die Christdemokraten müssen die Alternative für Deutschland inhaltlich widerlegen. Es reicht nicht, sie in den Medien nur ausgrenzen zu wollen.

Union diskutiert über AfD: Lucke lacht als Letzter

Die Union streitet offen über den richtigen Umgang mit der AfD. Die CDU-Spitze wirbt für Ausgrenzung, Erika Steinbach für eine Koalition.

Kommentar Rechtsruck in Europa: Der deutsche Handelskrieg

Angewidert blicken viele nach Frankreich: Wie können die nur so nationalistisch wählen? Doch daran sind auch die Deutschen schuld.

AfD und FDP nach der Europawahl: Der Kampf ums Liberale

Die AfD sieht sich nach der Wahl als „neue Volkspartei“ – und konkurriert mit der FDP um den liberalen Platz im Parteiensystem.