taz.de -- Blauhelme an syrisch-israelischer Grenze: Feuergefechte auf den Golanhöhen

Auf den Golanhöhen wird gekämpft. Eine UN-Stellung sei angegriffen worden. Die Blauhelmsoldaten schießen zurück.
Bild: Die Lage im Blick: UN-Soldaten auf den Golanhöhlen am Freitag

MANILA afp | Nach der Entführung von 44 UN-Soldaten auf den Golanhöhen haben sich philippinische Blauhelmsoldaten Gefechte mit syrischen Rebellen geliefert. Eine UN-Stellung sei angegriffen worden, es habe Feuergefechte gegeben, sagte der philippinische Verteidigungsminister Voltaire Gazminin am Samstag in der Hauptstadt Manila. Eine zweite Stellung habe geräumt werden können.

Mehr als 70 schwerbewaffnete Blauhelmsoldaten von den Philippinen hatten sich am Freitag den Rebellen entgegengestellt, um zwei belagerte Stellungen in der von der UNO überwachten Zone zwischen Syrien und Israel zu verteidigen. Die beiden Stellungen liegen etwa vier Kilometer voneinander entfernt auf den Golanhöhen. Die philippinischen Soldaten wurden belagert, nachdem sie sich geweigert hatten, ihre Waffen niederzulegen.

44 UN-Soldaten von den Fidschi-Inseln waren am Donnerstag auf der syrischen Seite der Golanhöhen gefangengenommen worden. Die Soldaten gehören der UN-Beobachtertruppe für Truppenentflechtung (Undof) an, die eine im Jahr 1974 zwischen Israel und Syrien geschlossene Waffenruhe überwacht. Laut jüngsten UN-Angaben sind die Soldaten wohlauf. Über ihre Freilassung laufen Verhandlungen mit den Aufständischen.

Zur Undof-Mission gehören derzeit etwa 1.200 Soldaten aus sechs Ländern – aus Indien, Irland, den Niederlanden und Nepal sowie von den Philippinen und den Fidschi-Inseln. Israel hatte im Jahr 1967 Teile der Golanhöhen besetzt und im Jahr 1981 annektiert, was international nicht anerkannt wird. Ein Teil blieb unter syrischer Kontrolle.

Nachdem bereits im vergangenen Jahr philippinische Soldaten verschleppt und später von syrischen Rebellen freigelassen worden waren, hatte das Land ein Ende seiner Beteiligung am Undof-Einsatz erwogen. Erst vor wenigen Tagen wurde beschlossen, den Einsatz nach der geplanten Rückkehr der Soldaten im Oktober nicht zu verlängern. Nun ist ein früherer Abzug im Gespräch.

30 Aug 2014

TAGS

Schwerpunkt Syrien
Uno
Golanhöhen
UN-Blauhelme
Syrischer Bürgerkrieg
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
Israel
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien

ARTIKEL ZUM THEMA

Israel greift syrisches Jagdflugzeug an: Kampf über den Golanhöhen

Israels Militär hat eine syrische MiG-21 über dem Hochplateau abgeschossen. Die Gefechte im Nachbarland greifen immer öfter auf die entmilitarisierte Zone über.

Fidschis erste Wahl seit acht Jahren: Jovial für die einen, brutal für andere

Am Mittwoch wird in Fidschi erstmals seit dem Putsch 2006 gewählt. Der Putschführer Frank Bainimarama will so seine Macht legitimieren.

Bürgerkrieg in Syrien: Blauhelme auf dem Golan verlegt

Die UN-Truppen an der syrisch-israelischen Grenze wurden auf sicheres Terrain verlagert. Grund sind Kämpfe zwischen syrischen Rebellen und Regierungstruppen.

Entführte UN-Soldaten in Syrien: Islamisten lassen Blauhelme frei

Die islamistische Nusra-Front hat 45 entführte UN-Soldaten in Syrien wieder freigelassen. Ob im Gegenzug die Forderungen der Miliz erfüllt wurden, ist noch unklar.

Entführte UN-Soldaten in Syrien: Rebellen stellen Forderungen

45 Soldaten aus Fidschi sind nach wie vor in der Gewalt der syrischen Nusra-Front. Die Rebellen wollen sie unter drei Bedingungen freilassen.

Israelische Territorialpolitik: Landnahme im Westjordanland

Die israelische Militärverwaltung hat 400 Hektar westlich von Bethlehem zum „Staatsland“ erklärt. Palästinensische Eigentümer haben 45 Tage Zeit, sich dazu zu verhalten.

Kampf gegen IS in Syrien und Irak: Barack Obama hat noch keinen Plan

Die USA suchen nach einer Strategie gegen die Terrormiliz. Möglich sei ein Bündnis mit Staaten in der Region. In Syrien ist die Hälfte der Bevölkerung auf der Flucht.

Entführung auf den Golanhöhen: UN-Soldaten verteidigen Posten

Die USA machen die Al-Nusra-Front für die Gefangennahme verantwortlich. Weitere Blauhelmsoldaten sind in ihren Stellungen von syrischen Rebellen umzingelt.

Krise in Nahost: Islamisten entführen 43 Blauhelme

Mehrere Dutzend Mitglieder der UN-Schutztruppe sind auf den syrischen Golanhöhen entführt worden. Im Irak setzten Dschihadisten indes Ölquellen in Brand.