taz.de -- Neuzulassungen emissionsärmerer Autos: Elektro brummt
Im zweiten Quartal waren 7,2 Prozent aller Neuzulassungen in Europa Autos mit Elektro- oder Plug-In-Antrieb. Verbrenner waren Ladenhüter.
Brüssel dpa | Der Anteil an [1][Elektroautos] bei den EU-Neuzulassungen hat sich innerhalb eines Jahres verdreifacht. Im zweiten Quartal waren 7,2 Prozent aller Neuzulassungen Pkw mit Elektroantrieb, wie der europäische Branchenverband Acea am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte der Anteil bei 2,4 Prozent gelegen.
Im Zuge der Corona-Pandemie war die Zahl der Neuzulassungen stark zurückgegangen – diese Entwicklung betraf aber vor allem Diesel und Benziner, wobei diese beiden Segmente immer noch mehr als 80 Prozent der Autoverkäufe ausmachen.
Zwischen April und Juni sank der Absatz von Autos mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren um mehr als die Hälfte. Die Zahl der neu zugelassenen elektrisch angetriebenen Autos in der EU entwickelte sich gegenteilig: Die Zahlen legten im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 50 Prozent zu.
Der meistverkaufte alternativ angetriebene Fahrzeugtyp bleibt aber trotz eines leichten Rückgangs das [2][Hybrid-Elektrofahrzeug]. Dessen Anteil an den gesamten Neuzulassungen in der EU lag im zweiten Quartal mit 9,6 Prozent über dem der rein elektrisch angetriebenen Autos.
Prämie für Elektroautos
Seit Mitte Februar erhalten Käufer von Elektroautos eine Prämie, die in Deutschland von Bund und Autoindustrie finanziert wird. Bei manchen Elektroautos ist auch die Lieferzeit länger als bei Verbrennern, weshalb sich bei solchen Modellen die Corona-Krise womöglich noch nicht so sehr niedergeschlagen haben könnte.
Zudem gelten von diesem Jahr an verschärfte Grenzwerte für den Flottenausstoß des klimaschädlichen Abgases Kohlendioxid (CO2) in der EU. Verfehlen Hersteller die Auflagen, könnte es zu teuren Strafzahlungen kommen. Daher sind die Autobauer bestrebt, den Anteil emissionsärmerer Autos zu erhöhen.
3 Sep 2020
LINKS
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Der neue BMW Mini ist ein Hybrid-Auto. Klimafreundlich soll das sein. Leider schafft sein Elektroantrieb nur 59 Kilometer am Stück.
Weltweit sind immer mehr Elektroautos unterwegs. Politik und Industrie preisen sie als Klimaretter und verdrängen dabei die Probleme.
Der Autogipfel brachte kaum Ergebnisse. Aber immerhin wissen wir jetzt, dass Markus Söder sich doch nicht für Klima und Zukunft interessiert.
Die SPD will corona-gebeutelte Zulieferer mit einem Mittelstandsfonds unterstützen. Auch Grünen-Chefin Baerbock spricht sich dafür aus.
In Brandenburg will Tesla in Rekordzeit seine Gigafactory für E-Autos bauen. Doch für eine nachhaltige Verkehrswende ist das nicht genug.
Brennende Elektrofahrzeuge sorgen oft für Aufregung. Viel gefährlicher sind aber die kleinen Lithium-Ionen-Akkus in Smartphones oder Laptops.
Verkehrswende und Konjunkturimpulse zu verbinden könnte mit einer Prämie für grüne Mobilität gelingen.