taz.de -- Angriffe auf Aleppo: Laut Aktivisten Dutzende Tote

Beobachter melden aus der umkämpften syrischen Stadt mindestens 50 tote Zivilisten. An den Angriffen waren verschiedene Kriegsparteien beteiligt.
Bild: Straßenszene in Aleppo am Samstag

Beirut afp | Bei Angriffen in der umkämpften syrischen Stadt Aleppo und ihrer Umgebung sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 51 Zivilisten getötet worden, darunter vier Kinder. Bei Angriffen der syrischen Luftwaffe auf den von Rebellen kontrollierten Ostteil Aleppos wurden am Samstag 15 Menschen getötet, neun Menschen starben im von Damaskus kontrollierten Westteil durch Beschuss der Rebellen, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte.

27 weitere Zivilisten wurden demnach bei russischen und syrischen Luftangriffen auf drei Städte und ein Dorf im Westen der gleichnamigen Provinz getötet. Die in London ansässige Beobachtungsstelle stützt sich auf ein dichtes Netz von Aktivisten, von unabhängiger Seite lassen sich ihre Berichte jedoch nur schwer überprüfen.

Angesichts der anhaltenden Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen wird die Lage für zehntausende eingekesselte die Einwohner der einstigen Wirtschaftsmetropole immer prekärer. Wegen ihrer katastrophalen Versorgungslage sprach sich Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) in der Welt am Sonntag für eine humanitäre Luftbrücke aus.

Sollte Aleppo auf dem Landweg weiterhin nur unzureichend versorgt werden können, „sollten wir auch die Möglichkeit von Hilfe aus der Luft prüfen, vor allem bei medizinischen Gütern“, sagte Steinmeier.

14 Aug 2016

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