taz.de -- Einsatz gegen PKK in Südostanatolien: Türkei beendet Militäraktion in Silopi

Der Einsatz in der mehrheitlich von Kurden bewohnten Stadt Silopi sei erfolgreich gewesen, so Ministerpräsident Davutoglu. Einsätze in anderen Städten gehen weiter.
Bild: Ministerpräsident Davutoglu erklärt den Einsatz in Silopi für beendet.

Ankara ap | Das türkische Militär hat seine Aktionen gegen kurdische Rebellen in Silopi beendet. Der Einsatz in der mehrheitlich von Kurden bewohnten Stadt in Südostanatolien sei erfolgreich gewesen, sagte Ministerpräsident Ahmet Davutoglu am Dienstag während eines Londonbesuchs. Das Ausgehverbot in Silopi werde gelockert.

Dagegen werden die Offensiven in den nahe gelegenen Städten Cizre und einem [1][Ortsteil von Diyarbakır fortgesetzt]. In allen drei Städten hatten mutmaßliche Kämpfer der kurdischen Arbeiterpartei PKK Barrikaden errichtet, Gräben ausgehoben und Sprengsätze gelegt, um den Behörden den Zugang zu verlegen.

Davutoglu sagte, alle Hindernisse in Silopi seien beseitigt. Es könne aber noch vereinzelte Zwischenfälle geben. Das Militär erklärte, es habe seit Beginn der Operation in der Stadt 136 feindliche Kämpfer getötet.

In der Stadt galt seit Dezember ein völliges Ausgehverbot, wegen dem unter anderem Journalisten nicht berichten konnten. Nach Angaben des Gouverneurs soll sie jetzt nur noch nachts gelten. Vor den Kämpfen geflohene Familien begannen am Dienstag, nach Silopi zurückzukehren. Die private Nachrichtenagentur Dogan berichtete von zahlreichen Kampfspuren. Ein medizinisches Behandlungszentrum sei ausgebrannt, Geschäfte und Häuser beschädigt. In den Straßen klafften Explosionskrater. Ein Video zeigte Händler, die vor ihren Läden Glas und Trümmer zusammenfegten.

Die Gewalt zwischen militanten Kurden und türkischen Sicherheitskräften ist seit Sommer eskaliert. Nach Angaben türkischer Menschenrechtler wurden dabei seit August allein 162 Zivilisten getötet, 26 davon in Silopi.

19 Jan 2016

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