taz.de -- Militäreinsatz in Syrien: Obama umwirbt Kongressmitglieder

Eine militärische Intervention in Syrien ist umstritten. Nun versucht US-Präsident Obama auch skeptische Abgeordnete mit Gesprächen und Briefings zu überzeugen.
Bild: Werben für die Militäraktion: Obama und sein Stellvertreter Biden

WASHINGTON afp | US-Präsident Barack Obama hat damit begonnen, bei den Abgeordneten um Billigung einer Militäraktion in Syrien zu werben. Nach Angaben eines ranghohen Vertreters des Weißen Hauses sprachen Obama, sein Vize Joe Biden sowie sein Stabschef Denis McDonough am Sonntag mit Vertretern von Repräsentantenhaus und Senat, um sie für den Plan des Präsidenten zu gewinnen.

Zuvor waren rund 70 Kongressmitglieder zu einem geheimen Briefing im Kapitol geladen worden. Für Montag, einem Feiertag, lud Obama den einflussreichen republikanischen Senator John McCain ins Weiße Haus. Vor seiner Reise nach Stockholm sowie zum G-20-Gipfel in Russland empfängt Obama zudem am Dienstag weitere Mitglieder der mit der nationalen Sicherheit befassten Kongress-Ausschüsse.

McCain äußerte sich am Sonntag abwartend. Im Sender CBS forderte er erneut einen umfassenderen Einsatz als von Obama geplant. Auch viele der Teilnehmer des Briefings im Kongressgebäude zeigten sich am Sonntag wenig überzeugt von den Plänen des Präsidenten. Dieser hatte am Samstag überraschend entschieden, vor einem Militäreinsatz gegen die Führung in Damaskus den Kongress formal um Billigung zu bitten.

Die US-Regierung wirft Syriens Machthaber Baschar al-Assad vor, dass seine Truppen im Kampf gegen die Rebellen Chemiewaffen eingesetzt haben. Das Weiße Haus legte Geheimdienstinformationen vor, die Assad für einen Giftgasangriff am 21. August mit mindestens 1429 Toten verantwortlich machen. Unter den Opfern waren demnach auch mindestens 426 Kinder. [1][Außenminister John Kerry sprach am Sonntag von dem Giftgas Sarin].

2 Sep 2013

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