taz.de -- US-Außenminister Kerry zu Syrien: Hinweise auf Einsatz von Sarin

Haar- und Blutproben zeigen, dass beim Angriff in Syrien der chemische Kampfstoff Sarin verwendet wurde. Das hat US-Außenminister John Kerry erklärt.
Bild: John Kerry glaubt, dass der US-Kongress einen Vergeltungsschlag gegen Syrien billigen wird

WASHINGTON ap | Die USA haben nach Angaben von Außenminister John Kerry Hinweise, dass bei dem umstrittenen Chemiewaffenangriff in Syrien das Giftgas Sarin eingesetzt wurde. Dies ergebe sich aus Haar- und Blutproben, die Washington von Rettungskräften in Damaskus erhalten habe, sagte Kerry am Sonntag in diversen Fernsehinterviews.

Kerry zeigte sich zuversichtlich, dass der Kongress einen US-Vergeltungsschlag gegen Syrien – wie von Präsident Barack Obama erbeten – billigen werde. Sollte der Kongress nicht zustimmen, hätte der Präsident aber auch die Befugnis, alleine zu handeln, fügte er hinzu.

Am Samstag hatte Obama einen Militärschlag gegen Syrien zunächst vertagt und erklärt, der Kongress solle befragt werden und die Entscheidung mittragen. Der Kongress wird am 9. September aus der Sommerpause zurückerwartet.

Die USA machen die Regierung von Präsident Baschar al-Assad für den Chemiewaffenangriff nahe Damaskus vor eineinhalb Wochen verantwortlich. Dabei sollen mehr als 1400 Menschen ums Leben gekommen sein.

1 Sep 2013

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