taz.de -- Iranisches Schiff aufgebracht: Israel stoppt Raketenlieferung

Auf dem Roten Meer hat Israels Marine ein Boot mit Dutzenden Raketen abgefangen. Einem Militärsprecher zufolge waren sie für militante Palästinenser bestimmt.
Bild: Israelisches Marineboot im Roten Meer (Archivbild)

JERUSALEM/TEL AVIV ap/dpa | Die israelische Marine hat nach eigenen Angaben am Mittwoch im Roten Meer ein iranisches Schiff mit einer Raketenlieferung für den Gazastreifen abgefangen. Dutzende moderne Raketen, die an Extremistengruppen in dem Palästinensergebiet gehen sollten, seien sichergestellt worden, teilte das israelische Militär mit.

Die Raketen des Typs M 302 hätten eine Reichweite von etwa 160 Kilometern und seien für Terrororganisationen im Gazastreifen bestimmt gewesen, teilte Militärsprecher Peter Lerner in Tel Aviv mit. „Sie hätten Millionen Israelis gefährden können, wären sie angekommen“, sagte Lerner. Sie hätten palästinensischen Terrororganisationen „nie dagewesene Fähigkeiten verleihen“ können. Der Operation sei monatelange Geheimdienstarbeit vorausgegangen.

Das zivile Schiff namens „Klos-C“ sei unter panamaischer Flagge unterwegs nach Port Sudan gewesen. Die Übernahme sei in internationalen Gewässern zwischen dem Sudan und Eritrea erfolgt und friedlich verlaufen, sagte der Militärsprecher. 17 Bordmitglieder hätten sich sofort ergeben. Unter ihnen seien keine Iraner.

Das Schiff werde von der israelischen Marine begleitet und in einigen Tagen in der israelischen Hafenstadt Eilat eintreffen. Die Raketen seien in Syrien hergestellt und zunächst nach Teheran geflogen worden, sagte der Militärsprecher. Vermutlich hätten sie letztlich auf dem Landweg in den palästinensischen Gazastreifen gebracht werden sollen. Militante Palästinenser im Gazastreifen schießen immer wieder Raketen ins israelische Grenzgebiet.

5 Mar 2014

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