taz.de -- Neues Gesetz in US-Bundesstaat: Kalifornien verbietet Plastiktüten

Wie viele Plastiktüten verbrauchen Sie täglich? Zu viele? In Kalifornien sollen Einweg-Tüten nun verboten werden. Nur Gouverneur Jerry Brown muss noch unterschreiben.
Bild: Diese Krähe wird die Tüten jedenfalls nicht vermissen.

SACRAMENTO ap | Kalifornien steht als erster US-Staat vor dem Verbot von Einweg-Plastiktüten. Nach dem Abgeordnetenhaus billigte am Samstag auch der Senat des Staats ein entsprechendes Gesetz, das nun an Gouverneur Jerry Brown zur Unterzeichnung weitergeleitet wurde.

Das Gesetz, das vom demokratischen Senator Alex Padilla aus Los Angeles eingebracht wurde, sieht ein Verbot von Einwegtüten in Lebensmittelgeschäften sowie großen Apotheken ab 2015 und in Gemischtwarenläden ab 2016 vor.

Die Hersteller erhalten insgesamt zwei Millionen Dollar Darlehen, um ihre Produktion auf Mehrwegtüten umzustellen. Geschäfte dürfen zehn Cent für Papier- und Mehrwegtüten verlangen.

Das Gesetz hatte eine kontroverse Debatte zwischen Umweltschützern und Tütenherstellern ausgelöst. Der Senat hatte sich ursprünglich gegen das Gesetz gestellt. Nachdem jedoch eine Schutzklausel für die Hersteller von Plastiktüten eingefügt wurde, stimmten die Senatoren ebenfalls zu.

Mit dem Gesetz soll der Plastikmüll vor allem in Gewässern eingedämmt werden, deren Reinigung jährlich Millionen verschlingt. In zahlreichen Gemeinden und Bezirken, darunter Los Angeles und San Francisco, gab es bereits entsprechende Verbote. Mit dem neuen Gesetz steht nun eine einheitliche Regelung für den gesamten Staat Kalifornien kurz bevor.

30 Aug 2014

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