taz.de -- Amnestie für ägyptische Inhaftierte: Al-Sisi will 600 Häftlinge freilassen

Ägyptens Präsident Al-Sisi entlässt zum 4. Jahrestag der Revolution 584 Gefängnisinsassen vorzeitig in die Freiheit. Das berichtet die Staatszeitung „Al-Ahram“.
Bild: Ägyptens Präsident al-Sisi (links) will zum Jahrestag der Revolution 600 Inhaftierte freilassen - vor 4 Jahren wurde Mubarak gestürzt.

KAIRO dpa | Ägypten plant zum 4. Jahrestag der Revolution am kommenden Sonntag nach Medienberichten die vorzeitige Entlassung von knapp 600 Häftlingen. Präsident Abdel Fattah al-Sisi habe ein entsprechendes Dekret unterzeichnet, dass insgesamt 584 Inhaftierten Amnestie gewähre, berichtete die Staatszeitung Al-Ahram am Donnerstag unter Berufung auf das Innenministerium.

Am 25. Januar 2011 begann in Ägypten der Aufstand gegen Langzeitherrscher Husni Mubarak. Nach dem Rücktritt des Despoten glitt das Land in eine Phase der Instabilität. Seit Juni 2014 wird Ägypten von Al-Sisi regiert.

Der ehemalige Armeegeneral hatte im Sommer 2013 den demokratisch gewählten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi gestürzt. Das Land fährt seitdem einen harten Kurs gegen Oppositionelle und Muslimbrüder. Vor allem letztere wurden zu Tausenden festgenommen, Hunderte zum Tode verurteilt.

Auch Dutzende prominente Blogger und Demokratie-Aktivisten der Revolution sind hinter Gittern. Viele gerieten in die Haft, weil sie gegen ein neu erlassenes verschärftes Demonstrationsgesetz protestiert hatten. Einige Aktivisten traten zeitweise in Hungerstreiks. Nach lokalen Medienberichten befinden sich viele von ihnen in sehr kritischer Verfassung.

22 Jan 2015

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