taz.de -- Separatisten in der Ukraine: EU weitet Strafmaßnahmen aus

Die EU will weitere Separatisten und ihre Unterstützer mit Einreiseverboten und Vermögenssperren belegen. Keine Einigkeit gab es bei neuen Wirtschaftssanktionen.
Bild: Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Donnerstag in Brüssel.

BRÜSSEL dpa | Die 28 EU-Staaten wollen wegen der jüngsten Eskalation des Ukrainekonflikts weitere Separatisten und ihre Unterstützer mit Einreiseverboten und Vermögenssperren belegen.

Zudem sollen eigentlich im März auslaufende Strafmaßnahmen bis September verlängert werden. Das sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier am Donnerstag nach Beratungen mit EU-Amtskollegen in Brüssel.

Keine Einigkeit gab es hingegen in der Frage möglicher neuer Wirtschaftssanktionen gegen Russland, dem eine zunehmende Unterstützung der Separatisten in der Ostukraine vorgeworfen wird. Mit diesem Thema werden sich am 12. Februar die Staats- und Regierungschefs bei einem Gipfeltreffen beschäftigen.

Vor allem die baltischen Staaten sowie Polen fordern eine Ausweitung der Strafmaßnahmen gegen Russland. Länder wie Griechenland oder Österreich sind allerdings dagegen. Sie sind der Meinung, dass die Sanktionen kaum etwas bringen würden oder sogar kontraproduktiv seien.

29 Jan 2015

TAGS

EU
Ukraine
Russland
Friedensgespräche
Lugansk
Krieg
Oberster Gerichtshof
Kreditwürdigkeit

ARTIKEL ZUM THEMA

Krise in der Ukraine: USA erwägen Waffenlieferungen

Bislang hatten die USA nur „nicht-tödliches Material“ geliefert. Nun ist Außenminister Kerry „offen“ für Gespräche über Waffenlieferungen an die ukrainischen Truppen.

Friedensgespräche in Minsk scheitern: OSZE sieht Schuld bei Separatisten

Die Organisation erhebt schwere Vorwürfe gegen die prorussischen Kräfte. In der Ostukraine kam es erneut zu heftigen Gefechten mit mehreren Toten.

Konflikt in der Ukraine: Das Sterben geht weiter

Im Osten des Landes sind bei neuen Kämpfen zwölf Menschen getötet worden. Die Separatisten verkünden, ukrainische Soldaten seien eingekesselt.

Krieg in der Ostukraine: Regierung verspricht Abschussprämie

Im Kampf gegen Separatisten verspricht die ukrainische Regierung ihren Soldaten Zuschüsse. Für zerstörte Panzer soll es 2.400, für Flugzeuge 6.000 Euro geben.

Kommentar „Memorial“-Urteil: Putin kann auch anders

Die Justiz in Russland ist nicht unabhängig, Urteile werden direkt aus dem Kreml diktiert. Umso interessanter ist nun der Entscheid über die NGO.

Kreditwürdigkeit Russlands: Auf Ramschniveau

Der Rubel rutscht ab und die Kurse an der Moskauer Börse geben nach. Der Grund: Die US-Ratingagentur S&P hat Russlands Kreditwürdigkeit um eine Stufe abgewertet.