taz.de -- Neues Gesetz für Umweltschutz: Kanada will Einwegplastik verbieten
In zwei Jahren könnten Wasserflaschen, Plastiktüten und Trinkhalme passé sein. Zu dem neuen Gesetz ließ sich Kanadas Regierung von der EU inspirieren.
Toronto ap | Die kanadische Regierung will Einwegplastik ab 2021 verbieten. Premierminister Justin Trudeau werde dies am Montag ankündigen, verlautete aus ranghohen Regierungskreisen am Sonntagabend. Welche Gegenstände genau nicht mehr zugelassen würden, werde basierend auf einer wissenschaftlichen Prüfung festgelegt. Es könnte aber für Wasserflaschen, Plastiktüten und Strohhalme gelten.
Die Regierung von Trudeau lasse sich vom Modell der Europäischen Union inspirieren. Das EU-Parlament hatte im März ein umfassendes Verbot von Einwegplastik in die Wege geleitet, um gegen Umweltverschmutzung durch weggeworfene Gegenstände in Wasserwegen und auf Feldern vorzugehen. Die EU-Mitgliedstaaten müssen eine Abstimmung zu der Maßnahme abhalten, damit sie in Kraft tritt.
Das [1][EU-Verbot] würde ab 2021 für Produkte gelten, für die es vernünftige Alternativen gibt, darunter Strohhalme. Die EU schätzt, dass die geplanten Änderungen die Wirtschaft der Gemeinschaft 259 Millionen Euro bis 695 Millionen Euro pro Jahr kosten würden.
Das EU-Parlament hat zu bedenken gegeben, dass die Plastikproduktion heute 20-mal höher sei als während der 1960er Jahre. Dass China nicht mehr bereit ist, etwas von dem EU-Müll zu übernehmen, hat zu dem EU-Plastikverbot beigetragen.
Die Philippinen verschifften im Mai 69 Container mit Müll zurück nach Kanada, der nach Behördenangaben illegal auf die Philippinen gebracht wurde.
10 Jun 2019
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