taz.de -- Waffenstillstand im Syrienkrieg: USA beenden Gespräche mit Russland

Die Vereinigten Staaten stellen die Verhandlungen mit Russland über eine Feuerpause in Syrien ein. Grund sind die zunehmenden Angriffe auf zivile Ziele.
Bild: Funkstille zwischen Russland und den USA

Washington afp | Die USA haben die Gespräche mit Russland über einen Waffenstillstand für Syrien eingestellt. Dies gab am Montag das Außenministerium in Washington bekannt. Dies sei keine Entscheidung, „die leichtfertig getroffen wurde“, betonte der Sprecher des State Department, John Kirby.

Kirby warf Moskau und der mit ihm verbündeten Regierung des syrischen Machthabers Baschar al-Assad vor, die Angriffe auf zivile Ziele in dem Bürgerkriegsland verstärkt zu haben. In der besonders heftig umkämpften Stadt Aleppo waren in den vergangenen Tagen wiederholt auch Krankenhäuser aus der Luft angegriffen worden.

Die syrischen Regierungstruppen hatten mit Unterstützung der russischen Luftwaffe vor zwei Wochen eine Offensive zur Rückeroberung der teilweise von Rebellen gehaltenen Stadt gestartet. Zuvor hatte die syrische Armee eine zwischen den USA und Russland ausgehandelte Waffenruhe aufgekündigt.

Eine Serie von Gesprächen zwischen US-Außenminister John Kerry und seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow über eine mögliche Wiederbelebung der Feuerpause verlief seither ergebnislos.

3 Oct 2016

TAGS

Schwerpunkt Syrien
Aleppo
Baschar al-Assad
Russland
USA
Schwerpunkt Syrien
Wladimir Putin
Schwerpunkt Syrien
Weißhelme
USA
USA
Schwerpunkt Syrien
Flugverbotszone
Syrien Bürgerkrieg

ARTIKEL ZUM THEMA

Bericht von Ärzte ohne Grenzen: 23 Angriffe auf Kliniken in Ost-Aleppo

Die verbliebenen Kliniken in den Rebellengebieten Aleppos sind einem Bericht zufolge seit Juli mindestens 23-Mal angegriffen worden.

Krieg in Syrien: Offenbar neue Chance für Diplomatie

Die syrische Armee gewinnt Gelände, die Menschen in Aleppo sterben. Jetzt bietet der UN-Sondergesandte den Rebellen Geleit an – Russland findet das interessant.

Anschlag in syrischer Grenzstadt: Ruhe in Aleppo

Der Grenzübergang Atmah ist wichtig für die Versorgung der Rebellen. Er wird immer wieder Ziel von Anschlägen. Aleppo erlebt erstmals seit langem keine Luftangriffe.

Luftangriffe auf Aleppo: Geruch von Staub und Verwesung

Ständig Luftangriffe, kein Wasser – die Menschen in Aleppo kämpfen ums Überleben. Drei Stimmen aus einer Stadt, die vor dem Kollaps steht.

USA und Russland: Streit über Syrien eskaliert

Washington hat die gemeinsamen Gespräche über Syrien beendet. Die russische Regierung fühlt sich nicht mehr an Abrüstungsabkommen gebunden.

Russland und die USA: Diplomatische Eiszeit

Russland setzt die vereinbarte Zerstörung von atomwaffenfähigem Plutonium aus. Putin wirft den USA vor, sich nicht ans Abkommen gehalten zu haben.

Krieg in Syrien: Aleppo vor dem Zusammenbruch

Im Syrien-Konflikt droht der vollständige Bruch zwischen den USA und Russland. Merkel und Obama verurteilen die „barbarischen“ Angriffe auf Aleppo.

Kommentar Flugverbotszone über Syrien: Moralische Empörung ohne Folgen

Ohne Kooperation mit der Regierung Putin ist eine Flugverbotszone nicht durchsetzbar. Die USA und Russland müssen zusammenarbeiten.

UN-Sicherheitsrat zu Syrien: Die anderen sind schuld

Russland und der Westen machen sich gegenseitig für die Eskalation der Gewalt in Syrien verantwortlich. Derweil wird Aleppo weiter schwer bombardiert.