taz.de -- Stadt Sarakeb in Syrien: Zivilschutz berichtet von Giftgasangriff
Ein Hubschrauber soll Fässer über dem Rebellengebiet abgeworfen haben, berichten Rettungskräfte. In den Behältern habe sich Chlor befunden.
Beirut rtr | Nahe dem Abschussort eines russischen Hubschraubers in Syrien sind nach Angaben eines einheimischen Rettungsdienstes in der Nacht zum Dienstag Behälter mit giftigem Gas abgeworfen worden. Betroffen seien in der Stadt Sarakeb 33 Menschen gewesen, sagte ein Sprecher des Syrischen Zivilschutzes der Nachrichtenagentur Reuters.
Es handle sich vor allem um Frauen und Kinder. Die Behälter hätten vermutlich Chlor enthalten. Dies lasse sich jedoch nicht bestätigen. Ein Hubschrauber habe die mittelgroßen Fässer über dem Rebellengebiet abgeworfen. Der Syrische Zivilschutz, der sich selbst als neutrale Gruppe freiwilliger Rettungshelfer beschreibt, stellte ein Video auf YouTube, das Männer in Atemnot zeigen soll. Sie bekommen von Helfern Atemschutzmasken gereicht.
Weder von der syrischen Regierung noch vom mit ihr verbündeten Russland war zunächst eine Stellungnahme zu erhalten. Sowohl die Regierung in Damaskus als auch die Opposition bestreiten den Einsatz chemischer Waffen in dem seit fünf Jahren andauernden Bürgerkrieg. Der Westen wirft der syrischen Regierung jedoch vor, die Verantwortung für Angriffe mit Chlorgas und anderen chemischen Waffen zu tragen. Die Regierung in Damaskus und Russland beschuldigen ihrerseits die Rebellen.
Am Montag war ein russischer Transporthubschrauber nahe Sarakeb abgeschossen worden. Dabei kamen nach russischen Angaben alle fünf Insassen an Bord ums Leben. Der Helikopter wurde in der Provinz Idlib abgeschossen, etwa auf halber Strecke zwischen der umkämpften Großstadt Aleppo und dem russischen Stützpunkt Chmeimim nahe der Küste.
2 Aug 2016
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