taz.de -- Kampf um syrische Stadt Aleppo: Islamisten starten Offensive

30 Zivilisten sollen durch Rebellenbeschuss in Aleppo getötet worden sein. Islamisten wollen den Belagerungsring um die Stadt durchbrechen.
Bild: Rauchschwaden über der zerstörten Stadt

Beirut afp | Bei ihrer Offensive auf die syrische Stadt Aleppo haben islamistische Rebellengruppen Aktivisten zufolge binnen 24 Stunden fast 30 Zivilisten getötet. Unter den mindestens 28 Toten in zwei von regierungstreuen Kämpfern gehaltenen Stadtvierteln im Südwesten der geteilten Stadt seien sechs Kinder und acht Frauen, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montagabend mit. Dutzende weitere Menschen seien verletzt worden.

Die Angaben der Beobachtungsstelle, die sich auf ein dichtes Netzwerk von Informanten in Syrien beruft, können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden. Laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Sana wurden am Sonntag und Montag mindestens 20 Zivilisten getötet und dutzende weitere verletzt. Sie starben demnach durch Rebellenbeschuss, Raketenangriffe und Scharfschützenattacken auf die von Regierungstruppen kontrollierten Viertel.

Die dschihadistische Fateh al-Scham-Front und mit ihr verbündete Gruppen wie die Islamistengruppe Ahrar al-Scham hatten am Sonntag eine neue Offensive gestartet, um den Belagerungsring regierungstreuer Truppen um Aleppo zu durchbrechen. Am südlichen Stadtrand der vormaligen Wirtschaftsmetropole gibt es seitdem heftige Gefechte.

Syrische Regierungstruppen hatten den Belagerungsring um die östlichen Rebellenviertel Mitte Juli vollständig geschlossen. Schätzungsweise 250.000 Menschen sitzen derzeit im Ostteil von Aleppo fest. Die internationale Gemeinschaft forderte die Regierungstruppen auf, die Belagerung der Rebellenviertel zu beenden. Hilfsorganisationen warnen seit Tagen vor einer humanitären Katastrophe.

2 Aug 2016

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