taz.de -- Nach Anschlägen in Beirut: Polizei nimmt elf Verdächtige fest

Acht Syrer und drei Libanesen wurden am Wochenende festgenommen. Die Gruppe soll für den Doppelanschlag vor drei Tagen mit 44 Toten verantwortlich sein.
Bild: Der Doppelanschlag fand am Donnerstag in einem von der schiitischen Hisbollah dominierten Stadtviertel in Südbeirut statt.

BEIRUT afp | Drei Tage nach dem Doppelanschlag in Beirut mit 44 Toten hat die libanesische Polizei elf Verdächtige festgenommen. Es handele sich um acht Syrer und drei Libanesen, teilten Sicherheitskreise am Sonntagabend in Beirut mit. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatte sich zu dem Anschlag am Donnerstag in einer belebten Geschäftsstraße im Viertel Burdsch al-Baradschne bekannt, einer Hochburg der schiitischen Hisbollah.

Innenminister Nuhad Maschnuk gab am Mittag bekannt, einer der Festgenommenen habe sich auch in die Luft sprengen wollen, bei einem weiteren handele es sich um einen Schleuser, der die Gruppe aus Syrien in den Libanon geschmuggelt habe. „Das ganze Selbstmordattentäter-Netz und seine Unterstützer wurden festgenommen“, sagte Maschnuk.

Sieben Syrer seien in einem palästinensischen Flüchtlingslager in Burdsch al-Baradschne sowie in einer Wohnung im östlichen Stadtteil Aschrafie festgenommen worden, in der auch die Sprengstoffgürtel angefertigt worden seien. Die Festnahmen seien binnen 48 Stunden nach dem Doppelanschlag erfolgt.

Die Gruppe wollte nach Angaben des Innenministers eigentlich fünf Selbstmordattentäter in ein Krankenhaus schicken. Wegen der scharfen Sicherheitsvorkehrungen dort hätten sie ihr Ziel geändert und die Geschäftsstraße ausgewählt. Er rechne mit weiteren Anschlägen, sagte Maschnuk.

16 Nov 2015

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