taz.de -- Bombenanschlag in Ägypten: Generalstaatsanwalt getötet

Der IS hatte zu Anschlägen auf die ägyptische Justiz aufgerufen. Nun starb der Generalstaatsanwalt Barakat bei einem Attentat in Kairo.
Bild: Nach dem Bombenanschlag auf das Auto des ägyptischen Generalstaatsanwalts sichern Polizisten den Tatort ab.

Kairo dpa/afp | Der ägyptische Generalstaatsanwalt ist bei einem Anschlag in Kairo getötet worden. Wie das Staatsfernsehen berichtete, starb Hischam Barakat am Montag, nachdem am Morgen eine Bombe in der Nähe seines Autos im Norden der Stadt explodiert war. Zunächst hatte es geheißen, Barakat habe das Attentat unverletzt überlebt.

Die Bombe explodierte am Montag vor einer Militärakademie in Heliopolis, einem Vorort der Hauptstadt Kairo, und traf den Konvoi Barakats, wie Polizeivertreter sagten. Der Jurist und seine Leibwächter seien ins Krankenhaus gebracht worden, Barakat sei „in guter Verfassung“, hatte es zunächst von Seiten eines ranghohen Polizeioffiziers gehießen.

Der ägyptische Ableger der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) hatte zu Anschlägen auf die ägyptische Justiz aufgerufen, nachdem sechs mutmaßliche IS-Kämpfer hingerichtet worden waren.

Im Mai hatten Bewaffnete auf der Sinai-Halbinsel zwei Richter und einen Staatsanwalt erschossen. Barakat hat tausende Islamisten vor Gericht gestellt, seit der islamistische Präsident Mohammed Mursi im Juli 2013 vom Militär gestürzt worden war. Hunderte seiner Anhänger wurden seitdem zum Tode verurteilt.

In den vergangenen Jahren gab es mehrere vergleichbare Anschläge in Ägypten. Im September 2013 hatte der damalige Innenminister Mohammed Ibrahim einen Bombenangriff überlebt.

29 Jun 2015

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