taz.de -- Schuldenkrise in Griechenland: Juncker bricht Vermittlungsversuch ab

Die jüngsten Verhandlungen zwischen Griechenland und der EU-Kommission endeten ohne Ergebnis. Die Reformideen seien zu unterschiedlich.
Bild: Haben Grund zu ernster Miene: Tsipras und Varoufakis.

Brüssel/ATHEN dpa/afp | Im griechischen Schuldendrama hat EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker einen Vermittlungsversuch abgebrochen. Es gebe bei den diskutierten Reformen für Griechenland einen deutlichen Unterschied zwischen den Plänen der Geldgeber und Athens, teilte ein Kommissionssprecher am Sonntagabend in Brüssel mit.

Es bestünden weiterhin „bedeutende Meinungsverschiedenheiten“ zwischen beiden Seiten, hieß es von Seiten der EU-Kommission Brüssel zur Begründung. Aus Kreisen der griechischen Regierung in Athen hieß es zugleich, die Forderungen der Gläubigerseite seien „absurd“.

Ein EU-Diplomat hatte bereits am frühen Sonntagabend gesagt, eine Einigung noch in der Nacht sei „unwahrscheinlich“, auch weil ein Kompromiss mit den anderen Beteiligten abgestimmt werden müsste.

Seit Monaten verhandeln Europäische Kommission, Europäische Zentralbank (EZB) und Internationaler Währungsfonds (IWF) mit der griechischen Regierung über die Auszahlung neuer Milliardenkredite, die das Land vor einer Staatspleite bewahren sollen. Voraussetzung ist ein verbindliches Reformprogramm der Regierung in Athen.

Bis Ende des Monats muss der südeuropäische Staat 1,6 Milliarden Euro an den IWF zurückzahlen. Am 30. Juni läuft das aktuelle Hilfsprogramm aus.

14 Jun 2015

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