taz.de -- Unwetter in georgischer Hauptstadt Tiflis: Ein Nilpferd vor der Tür

In Tiflis konnten zahlreiche Wildtiere dem Zoo entkommen und sind weiterhin auf der Flucht. Mehrere Menschen sind in den Fluten ums Leben gekommen.
Bild: Das Nilpferd wurde auf einen der Hauptplätze der Stadt getrieben und mit einem Betäubungsgewehr ruhiggestellt.

Tiflis ap/afp | Alarm in Tiflis: Löwen, Tiger, Wölfe und Bären sind am Sonntag aus dem durch ein Unwetter zerstörten Zoo der georgischen Hauptstadt entkommen. Einwohner der Millionenstadt wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben.

Durch die Überschwemmungen seien mindestens acht Menschen ums Leben gekommen, darunter drei Zoomitarbeiter, sagte Bürgermeister David Narmania. Zehn Menschen würden vermisst. Es war nicht klar, ob die Menschen durch das Unwetter oder Tierattacken ums Leben kamen.

Ein Nilpferd wurde am Sonntagmorgen auf einen der Hauptplätze der Stadt getrieben und mit einem Betäubungsgewehr ruhig gestellt, wie die Pressestelle des Zoos mitteilte. Auch einige andere Tiere seien wieder eingefangen worden. Allerdings sei nicht geklärt, wie viele noch frei herumliefen.

In dem Zoo waren durch die Überschwemmung und einen Sturm viele Gehege und Anlagen zerstört worden. Über der Stadt mit ihren rund 1,1 Millionen Einwohnern kreisten Hubschrauber.

In der Nacht hatten schwere Regenfälle den kleinen Fluß, der durch die hügelige Stadt fließt, in einen reißenden Strom verwandelt. Dadurch wurden auch Dutzende Häuser beschädigt. Dazu verloren Dutzende Familien ihr Zuhause, während bei tausenden Einwohner Strom und Trinkwasser ausfiel, wie das Amt des Bürgermeisters mitteilte.

14 Jun 2015

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