taz.de -- Einstiger US-Spitzenpolitiker angeklagt: Mysteriöse Vorwürfe
Dennis Hastert war jahrelang Chef des Repräsentantenhauses. Jetzt ist der prominente Republikaner ist in einen Skandal verwickelt.
Washington dpa | Eine Anklage gegen den einstigen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses und prominenten Republikaner Dennis Hastert sorgt in den USA für Spekulationen. Die Staatsanwaltschaft im Bundesstaat Illinois klagte den 73-Jährigen am Donnerstag an, fast fünf Jahre lang Bargeldzahlungen in Millionenhöhe an eine andere Person verschleiert zu haben. Er habe damit gegen Bankgesetze verstoßen.
Ferner habe er Fahnder der Bundespolizei FBI im Zuge ihrer Ermittlungen belogen. Die Washington Post berichtete, dass Hastert möglicherweise bestochen wurde und Schweigegeld zahlte.
Hastert war von 1999 bis 2007 formal der drittmächtigste Politiker in den USA und arbeitet seitdem als hoch bezahlter bezahlter Lobbyist. Laut der Anklageschrift begann er 2010 damit, hohe Bargeldsummen von verschiedenen Konten abzuheben.
Die Beträge habe er an eine namentlich nicht genannte Person weitergegeben, der er zugesagt habe, insgesamt 3,5 Millionen Dollar als Wiedergutmachung für ein „zurückliegendes Fehlverhalten“ zu bezahlen.
Nähere Angaben machte die Strafverfolgungsbehörde nicht. Sie erwähnte aber ausdrücklich, dass Hastert vor seiner Zeit im US-Kongress als Lehrer und Trainer an einer Highschool arbeitete. Die Person, der er das Geld gegeben habe, habe Hastert fast ihr ganzes Leben lang gekannt, heißt es weiter. Mit der Geldzahlung habe der Politiker frühere Verfehlungen verbergen wollen. Der Ex-Politiker selbst äußerte sich nicht zu den Vorwürfen.
29 May 2015
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