taz.de -- Machtübergabe in China: Der Parteitagsplan ist erfüllt

In China ist Präsident Hu Jintao als Chef der Kommunistischen Partei abgetreten. Sein Nachfolger soll Xi Jinping werden. So war es auch geplant.
Bild: Hier sind alle einer Meinung: auch der scheidende Parteichef Hu Jintao (vorne rechts) und sein designierter Nachfolger Xi Jinping (vorne, 2.v.l.).

PEKING dapd | Der amtierende chinesische Staatspräsident Hu Jintao ist am Mittwoch wie erwartet als Chef der Kommunistischen Partei abgetreten. Er machte damit den Weg frei für einen Nachfolger, der im kommenden Jahr auch das Amt des Staatspräsidenten übernehmen soll. Es wird erwartet, dass dies der derzeitige Vizepräsident Xi Jinping sein wird.

Die rund 2.300 Delegierten des Parteitags der chinesischen Kommunisten wählten Hu nicht wieder in das Zentralkomitee, wie in Peking verlautete. Dort werden aber wieder Xi und Li Keqiang vertreten sein, der als künftiger Ministerpräsident gilt. Er soll dieses Amt von Wen Jiabao übernehmen. Die Besetzung weiterer Spitzenposten war aber noch unklar.

Der Parteitag geht am Mittwoch mit der Wahl der Mitglieder des Zentralkomitees zu Ende. Eine Liste mit den sorgfältig ausgewählten Kandidaten wurde den Delegierten vom Parteitagspräsidium am Dienstag übermittelt. Seit vergangenem Donnerstag tagt die Kommunistische Partei in der Großen Halle des Volkes in Peking.

Aus der Reihe der Mitglieder des Zentralkomitees wird der Ständige Ausschuss des Politbüros gewählt, das eigentliche Machtzentrum in China. Wer dort vertreten sein wird, soll erst am Donnerstag offiziell bekannt gegeben werden. Es handelt sich um die zweite ordentliche Machtübergabe in der 63-jährigen Geschichte der Kommunistischen Partei.

14 Nov 2012

TAGS

China
Kommunistische Partei
Xi Jinping
China
China
Tibet
KP-Chef

ARTIKEL ZUM THEMA

Chinas neue Siebener-Bande: Xi Jinping an der Spitze

Der bisherige Vizepräsident Xi Jinping wird Chinas neuer Generalsekretär. In seiner Führungsmannschaft werden künftig auch zwei Hardliner sitzen.

Chinas Militär nach dem Machwechsel: Oberbefehlshaber der größten Armee

Chinas Militärs unterstehen seit Maos Zeiten direkt der KP. Der neue Parteichef Xi dürfte schon jetzt den Topposten in der Armee übernehmen, was seine Position stärkt.

Neue Führung in China: Leise Hoffnung für Tibet

Trotz der hohen Zahl an Selbstverbrennungen hegen Tibet-Aktivisten „vorsichtigen Optimismus“. In die Kritik ist indes der Daimler-Konzern geraten.

Die Ehefrau des KP-Chefs: Xi Jinpings bessere Hälfte

Sie war Chinas großer Fernsehstar, jetzt muss Peng Liyuan zurücktreten. Denn ihr Mann wird neuer KP-Chef und Staatspräsident.

Die neuen Parteichefs in China: Prinz und Bauernjunge

Xi Jinping und Li Keqiang werden vermutlich die künftig mächtigsten Männer in China. Der eine ist der Sohn eines prominenten Parteikaders, der andere ist Bauernsohn.