taz.de -- Diplomaten müssen Botschaft verlassen: Vier Syrer ausgewiesen

Deutschland verschärft den diplomatischen Druck auf das syrische Regime. Vier Diplomaten müssen Berlin verlassen. Westerwelle will die Beziehung zu Assad reduzieren.
Bild: Ausgewiesene Diplomaten: Im Februar waren Demonstranten in die syrische Botschaft in Berlin-Tiergarten eingedrungen

BERLIN afp | Deutschland hat am Montag vier Mitarbeiter der syrischen Botschaft in Berlin ausgewiesen. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) erklärte, damit gebe Deutschland „ein klares Zeichen, dass wir die Beziehungen zum Assad-Regime auf ein absolutes Minimum reduzieren“.

Er setze darauf, dass sich die Nationale Koalition der Oppositionsgruppen „weiter verfestigt“ und so bald wie möglich „handlungsfähige Übergangsinstitutionen“ für Syrien aufgebaut werden könnten. Wie Westerwelle weiter mitteilte, haben die ausgewiesenen Mitarbeiter bis Donnerstag Zeit, ihre Posten zu räumen.

Am Wochenende hatte sich der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, vom baldigen Ende der syrischen Führung um Präsident Baschar al-Assad überzeugt gezeigt. Die oppositionelle Syrische Nationale Koalition hatte am Samstag die Bildung eines Militärrats zur Koordinierung der Kampfeinheiten in Syrien angekündigt.

Weite Teile der syrischen Opposition hatten sich im November in Doha in Katar im Kampf gegen Assad offiziell zur Nationalen Koalition zusammengeschlossen. Der Konflikt in Syrien dauert seit März 2011 an. Seitdem wurden Schätzungen zufolge mehr als 40.000 Menschen getötet.

10 Dec 2012

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