taz.de -- Explosionen an syrischer Hochschule: Mindestens 80 Tote
Bei zwei Explosionen an der Universität in Aleppo sind mehr als 80 Menschen umgekommen – weitere 160 sind verletzt. Noch ist unklar, wer dafür verantwortlich ist.
ALEPPO/DAMASKUS afp | Bei zwei Explosionen an der Universität im syrischen Aleppo sind nach Behördenangaben mehr als 80 Menschen getötet und 160 weitere verletzt worden. Das sagten der Gouverneur der gleichnamigen Provinz, Mohammed Wahid Akkad, und ein Arzt der Universitätsklinik der Nachrichtenagentur afp am Dienstag.
Akkad sprach von einem „terroristischen Anschlag“ auf die Hochschule. Noch am Nachmittag war von mindestens 15 Menschen berichtet worden, die bei den Explosionen umgekommen sind.
Die Universität hatte trotz der Kämpfe im Land zum Wintersemester wieder geöffnet. Studenten sagten am Dienstag, durch die Explosion seien die Fakultäten für Bildende Kunst sowie Architektur zerstört worden.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte machte einen Luftangriff der Armee verantwortlich, während die Führung von einem Angriff der Rebellen sprach. Die amtliche Nachrichtenagentur Sana berichtete von zwei Raketen, die von „Terrorgruppen“ abgeschossen worden seien.
So bezeichnet die syrische Führung die bewaffneten Aufständischen. Es sei der erste Prüfungstag an der Universität gewesen und unter den Opfern seien auch Flüchtlinge. Die Universität von Aleppo befindet sich in einem von der Armee kontrollierten Stadtviertel. Andere Bezirke werden seit Juli von Aufständischen kontrolliert.
15 Jan 2013
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