taz.de -- Prävention gegen Kims Provokation: Raketen mitten in Tokio

Japan rüstet angesichts des schwelenden Korea-Konflikts auf. In Tokio wurden Patriot-Raketen stationiert, ins japanische Meer wurden Zerstörer zur Luftabwehr entsandt.
Bild: Mächtig: Eine PAC-3-Abschusseinheit im Stadtteil Ichigaya.

TOKIO afp/dpa | Angesichts der jüngsten Drohungen aus Nordkorea hat Japan mitten in Tokio Patriot-Raketen stationiert. Die Abwehrsysteme seien in der Nacht auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums im Herzen der Hauptstadt installiert worden, sagte am Dienstag ein Ministeriumsvertreter.

Eine PAC-3-Abschusseinheit wurde auf dem Gelände des Ministeriums im Stadtteil Ichigaya aufgestellt, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldete. Auch an zwei anderen Orten der Millionen-Metropole sollen PAC-3-Anlagen in Stellung gebracht werden.

Zuvor hatte Verteidigungsminister Itsunori Onodera den Befehl erteilt, nordkoreanische Raketen abzuschießen, sollten diese japanisches Territorium erreichen. Die japanische Marine hat zu diesem Zweck Aegis-Zerstörer ins Japanische Meer entsandt.

Das [1][kommunistische Nordkorea] hatte in den vergangenen Wochen immer wieder Angriffsdrohungen ausgesprochen. Zudem ließ die Regierung in Pjöngjang zwei Mittelstrecken-Raketen an die Ostküste des Landes verlegen und installierte sie auf mobilen Abschussrampen.

Experten rechnen mit einem Raketentest noch in dieser Woche. Angesichts dieser Entwicklung hatte das japanische Verteidigungsministerium am Montag die Armee angewiesen, jede nordkoreanische Rakete abzuschießen, die japanisches Territorium bedrohe.

9 Apr 2013

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