taz.de -- Sieg im Grenzstreit mit Thailand: Der Tempel liegt in Kambodscha

Seit Jahrzehnten streiten die zwei asiatischen Länder über einen Tempel an der gemeinsamen Grenze. Nun hat das Den Haager Gericht die Anlage Kambodscha zugesprochen.
Bild: Wer will ihn nicht haben: der Preah Vihear im Nebel.

DEN HAAG afp/ap | In einem jahrzehntelangen Grenzstreit zwischen Kambodscha und Thailand hat der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag Kambodscha die Region um eine Tempelanlage zugesprochen. Das Land habe die Territorialhoheit über das gesamte Gebiet um die jahrhundertealte Tempelanlage Preah Vihear, erklärte Richter Peter Tomka am Montag in Den Haag.

Er nahm Bezug auf ein Urteil des IGH von 1962, das die Tempelanlage an sich damals bereits Kambodscha zugesprochen hatte. Thailand akzeptiert dies grundsätzlich, beansprucht aber das angrenzende 4,6 Quadratkilometer große Gelände für sich.

Die Unesco hatte den Tempel, der auf einer felsigen Hochebene mit Blick über beide Länder liegt, 2008 in ihre Weltkulturerbe-Liste aufgenommen. Er stelle in Bezug auf Planung, Verzierungen und der Beziehung zur spektakulären Landschaft ein „außerordentliches Meisterwerk“ der Khmer-Architektur dar, hieß es zur Begründung.

Eigentlich soll die Aufnahme in die Erbeliste Schutz bieten. In diesem Fall führte sie zu einer Eskalation der lange köchelnden Spannungen zwischen Kambodscha und Thailand.

2011 hatte der Internationale Gerichtshof rund um das Gebiet eine entmilitarisierte Zone eingerichtet. Zuvor waren bei Kämpfen rund 20 Menschen ums Leben gekommen und Tausende Menschen vertrieben worden. Gespräche über einen Abzug der Truppen führten zu nichts.

11 Nov 2013

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