taz.de -- Menschenrechte in den Emiraten: Nicht nur Glanz und Glamour
Mehr als 100 Aktivisten seien in den Vereinigten Arabischen Emiraten seit 2011 inhaftiert oder verfolgt worden, wirft Amnesty International dem Staat am Golf vor.
DUBAI ap | Die Vereinigten Arabischen Emirate gehen laut Amnesty International mit beispielloser Härte gegen Dissidenten vor. Seit 2011 seien mehr als 100 Aktivisten inhaftiert oder strafrechtlich verfolgt worden, weil sie politische Reformen gefordert hätten, hieß es [1][in einem 80 Seiten starken Bericht der Menschenrechtsorganisation], der am Dienstagmorgen veröffentlicht wurde.
Zwar versuchten die mit dem Westen verbündeten Emirate nach außen hin ein Bild von Glanz und Glamour zu verbreiten. Doch unter der Fassade gebe es „eine viel hässlichere Realität“, in der Aktivisten, die es wagen, die Behörden herauszufordern oder sich für mehr Demokratie und Transparenz der Regierung auszusprechen, ins Gefängnis geworfen würden, hieß es weiter.
Die Vereinigten Arabischen Emirate werden von Herrscherfamilien regiert, ein politisches Parteiensystem gibt es nicht.
In einer Reaktion auf den Amnesty-Bericht teilten die dortigen Behörden mit, die Wahrung der Menschenrechte sei ein „andauernder Prozess.“
18 Nov 2014
LINKS
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Bin Sajid stellt die Annäherung der Emirate an Israel in den Kontext des Holocausts. Ein Versuch, die Europäer wieder ins Boot zu holen.
Ahmed Mansur bekommt den Martin-Ennals-Preis für seinen Kampf für Bürgerrechte und Meinungsfreiheit. Er darf das Land nicht verlassen.
Millionen Muslime haben in Saudi-Arabien die Haddsch begonnen. Das Mers-Virus, Ebola und der IS könnten die Pilgerfahrt in Mekka stören.
Die arabischen Staaten bekämpfen mit dem IS die Geister, die sie riefen. Sie könnten islamistische Kräfte im eigenen Land gegen sich aufbringen.
Gegen IS bedarf es einer geeinten Front. Doch die Saudis müssen Scherben kehren, Ägypten ist mit sich beschäftigt, der Golfkooperationsrat zerstritten.