taz.de -- Facebook-Nutzerdaten aufgetaucht: Facebook war's nicht? Nicht nur

Eine Datenbank mit Telefonnummern von Facebook-Nutzer*innen stand ungesichert im Netz. Wer schuld ist und was das bedeutet.
Bild: Facebook macht Telefonnummern seit April 2018 nicht mehr in Profilen öffentlich

Berlin taz/dpa | Ein Experte für Netzsicherheit hat Datensätze von rund 420 Millionen [1][Facebook]-Nutzern offen im Netz gefunden. Unter anderem standen Telefonnummern von Nutzer*innen darin. Alles, was Sie auf die Schnelle dazu wissen müssen.

Was ist passiert?

Wie die Webseite Techcrunch berichtet, wurde sie von einem IT-Forscher kontaktiert, der die Datenbank mit den Facebook-IDs und Telefonnummern gefunden hatte. Nachdem Techcrunch versuchte, herauszufinden, wer die Datenbank beitreibt, wurde sie entfernt. Wer dahintersteckt, ist unklar. Facebook erklärte am Mittwoch, es handele sich um alte Daten. Sie seien aus öffentlich zugänglichen Informationen gesammelt worden. Zu einem Hack sei es nicht gekommen.

Was bedeutet das für die User?

Die Datenbank scheint aus öffentlich verfügbaren Informationen zusammengestellt worden zu sein. Es ist unklar, wer sie erstellt und hochgeladen hat, und warum. Diejenigen Nutzer*innen, deren Telefonnummern in der Datenbank zu finden waren, hätten verstärkt mit Werbeanrufen rechnen müssen oder sogar Identitätsdiebstahl befürchten, so lange die Datenbank online war. Offenbar gehörten die meisten veröffentlichten Nummern aber vor allem Nutzer*innen aus den USA, Großbritannien und Vietnam.

Wer ist schuld?

Offenbar [2][ausnahmsweise mal nicht Facebook]. Klar, Facebook hatte Nutzer*innen ursprünglich mal dazu ermutigt, Telefonnummern auf ihren Profilen zu veröffentlichen – im April 2018 stellte der Konzern dann fest, dass die Telefonnummern missbraucht werden können. Seitdem sind Telefonnummern nicht mehr öffentlich. Letztlich ist aber klar: Daten, die öffentlich im Netz stehen, werden von Menschen in Datenbanken gesammelt – aus allen möglichen Gründen. Und können irgendwann wieder auftauchen.

5 Sep 2019

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Peter Weissenburger

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