taz.de -- Gewalt gegen Frauen: Mehr Frauen suchen Hilfe auf dem Oktoberfest
Zur Halbzeit der Münchner Wiesn werden mehr Hilfesuchende als im Vorjahr registriert. Zwei Drittel von ihnen waren unter 30 Jahre alt.
München dpa | In der ersten Woche des [1][Oktoberfests] haben mehr Mädchen und Frauen Hilfe gesucht als im Jahr zuvor. Die Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“ verzeichnete mit 197 Fällen einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr. 2024 waren es 181 Fälle zur Halbzeit der Wiesn, wie die Betreiberinnen mitteilten.
Größtenteils ging es den Angaben zufolge darum, einen sicheren Heimweg zu organisieren, etwa weil [2][Wiesn]-Besucherinnen ihre Freundinnen, Partner oder Angehörigen verloren hatten oder weil ihnen das Handy oder die Handtasche geklaut worden war.
In zwölf der 197 Fälle suchten Wiesn-Besucherinnen Hilfe am „Safe Space“ auf dem Festgelände, nachdem sie sexualisierte oder körperliche Gewalt erfahren hatten. 14-mal war Beratung nach psychischen Krisen nötig – etwa wegen Panikattacken aufgrund des Gedränges auf dem Gelände oder weil die Betroffenen psychische Krankheiten hatten.
In sechs Fällen bestand der Verdacht, dass [3][Wiesn-Gäste] K.-o.-Tropfen verabreicht bekommen haben. Im vergangenen Jahr wurden fünf dieser Fälle registriert. Die Dunkelziffer ist aber hoch, vermuten die Betreiberinnen.
Viele Hilfesuchende aus dem Ausland
Viele der Hilfesuchenden stammen aus dem Ausland, hauptsächlich aus den USA. 43 Prozent der Frauen und Mädchen, die sich am „Safe Space“ gemeldet hatten, kamen aus der Stadt München oder dem Landkreis München. Ähnlich wie in den Vorjahren waren auch in diesem Jahr zwei Drittel aller Hilfesuchenden jünger als 30 Jahre.
29 Sep 2025
LINKS
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Die Zahlen von Gewalt- und Sexualstraftaten gegen Frauen steigen seit Jahren an. Dennoch wird Sexualstrafrecht im Jurastudium praktisch nicht gelehrt.
Ein Mann hat in München offenbar ein Haus angezündet, Verwandte verletzt und getötet und mit einem Anschlag gedroht. Nun durfte das Volksfest wieder öffnen.
Ein Toter, Sprengfallen in einem brennenden Haus und eine Drohung gegen das größte Volksfest der Welt. Die Polizei äußert sich nun zu den Hintergründen.
Nur rund zweitausend Teilnehmer:innen demonstrieren in München für eine bessere Klimapolitik. Während der Internationalen Automobilausstellung waren die Straße und Plätze der Stadt voller.
Lebenslänglich Bayer: Die Hauptstadt lockt mit etlichen oktoberfestartigen Vergnügungen. Doch nur eine findet auch beim Kenner Zustimmung.
Pünktlich zum Beginn der Oktoberfestsaison, bringt der Bayrische Rundfunk den BreznBot ins Netz. Eine Art ChatGPT für Säufer.