taz.de -- „Dead Island 2“ erscheint zensiert: Yoga-Zombies in „Hell A“

In „Dead Island 2“ metzeln sich Spieler:innen durch ein zombieverseuchtes Los Angeles. In Deutschland allerdings nur gewaltreduziert.
Bild: Schon was los hier, in Hell A

Moment, das ist doch gar keine Südseeinsel! Anders als beim Vorgänger schnetzeln sich Spieler:innen in „Dead Island 2“ durch das kalifornische Los Angeles – liebevoll „Hell A“ genannt. Aber ist ja auch egal, ob Insel oder Festland: „Dead Island 2“ hat alles, was ein gutes Zombie-Game braucht.

Zu Beginn wählen Spieler:innen eine Klasse: Sie können etwa als muskelbepackter Feuerwehrmensch mit riesigen Hämmern alles umkloppen. Oder als agiler Bruno mit Messern und Macheten hantieren. Levelaufstiege und neue Fähigkeiten wie Sprungkicks und schnelles Ausweichen sorgen für Motivation und belohnen weitere Spieldurchläufe.

Die braucht es auch, um alle Inhalte zu sehen. In rund 20 Stunden erkunden Spieler:innen Nobelviertel wie Bel Air oder Beverly Hills aus der Ich-Perspektive. In fetten Villen wartet fette Beute, mit der man Alltagsgegenstände verbessert. Mit Nägeln lässt sich sehr schön ein Baseballschläger verzieren, der den Gegner:innen dann auch mehr Schaden zufügt. Und auch brennende Rechen und Breitschwerter sind im Los Angeles von „Dead Island 2“ ganz normal. Und dann lauern dann ja die ehemals Schönen und Reichen.

Beim „Töten“ der Untoten hilft auch die Spielwelt. Pfützen lassen sich unter Strom setzen, und brennende Öllachen entzünden die Biester. Ein paar Hiebe mit der Axt helfen gegen die schnellsten Exemplare: Ohne Gliedmaße lässt es sich nur langsam kriechen.

Lasset die Zombieparty beginnen

Weil der Gewaltgrad derart hoch ist, wurde die deutsche Version zensiert. Einmal „getötete“ Untote können nicht verstümmelt werden. Trotzdem ist „Dead Island 2“ in Deutschland ab 18 Jahren freigegeben.

Begegnungen mit einer Bodybuilder-Zombiebraut, ein untoter Yogalehrer oder Zombie-Influencer:innen zeigen: „Dead Island 2“ nimmt sich nicht ernst. Zusammen mit Freund:innen im kooperativen Modus kann die Zombieparty beginnen.

21 Apr 2023

AUTOREN

Denis Gießler

TAGS

Games
Zombies
Gewalt
Dystopie
Games
Online-Spiele
HBO
Arte

ARTIKEL ZUM THEMA

Game in dystopischer Welt: Wie ChatGPT im All

Im Remake von „System Shock“ irren die Spieler:innen im Kampf gegen eine Mörder-KI durch eine Raumstation. Es ist das Spiel zur rechten Zeit.

Neues Game „Star Wars Jedi – Survivor“: Die Macht ist mit diesem Spiel

Im Videospiel „Star Wars Jedi: Survivor“ wird wieder das Lichtschwert geschwungen. Das macht zwar Spaß, lässt aber eine eigene Handschrift vermissen.

Remake von „Resident Evil 4“: Zeit zum Gruseln

„Resident Evil 4“ ist ein Klassiker, die Neuauflage macht das Spiel noch besser. Es gilt, eine neue Generation von Spieler:innen zu gruseln.

Angriffe gegen Serie „The Last of Us“: Nicht nur Action

Die HBO-Produktion „The Last of Us“ ist eine der Serien der Stunde. Doch auf Onlineplattformen macht ein homophober Mob gegen zwei Folgen Stimmung.

Horrorfilm „Day of the Dead“ auf Arte: Zombie-Ermittlungen eingestellt

Im Januar sendete Arte einen in Deutschland beschlagnahmten Film. Nun hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt.