taz.de -- Großbrand in Gaza: Mindestens 21 Tote

Ein Haus in einem Flüchtlingslager im Gazastreifen brennt nach einer Feier. Israel und Ägypten lockern ihre Blockade für Hilfe.
Bild: Polizisten sichern den Ort eines Brandes im Flüchtlingslager Dschabalia

Gaza afp/rtr | Bei einem Brand im palästinensischen Flüchtlingslager Dschabalija [1][im Gazastreifen] sind nach Behördenangaben mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Nach Krankenhausangaben waren unter den Todesopfern mindestens sieben Kinder.

Mehrere andere seien verletzt worden, teilten Vertreter von Rettungskräften mit. Das Feuer sei im obersten Stockwerk während einer Feier ausgebrochen. Es habe über eine Stunde gedauert, es unter Kontrolle zu bringen.

Das Innenministerium im Gaza-Streifen erklärte, große Mengen Benzin seien auf dem Gelände gelagert worden, was zur raschen Ausbreitung der Flammen beigetragen habe.Nach Angaben des Katastrophenschutzes war in dem mehrstöckigen Wohnhaus jedoch Treibstoff gelagert worden.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas bezeichnete das Unglück als „nationale Tragödie“ und rief für Freitag einen Trauertag aus.

Israels Verteidigungsminister Benny Gantz wies die Behörden nach eigenen Angaben auf, wenn nötig bei der Verlegung von Verletzten in israelische Krankenhäuser zu helfen und sprach den Palästinensern sein Mitgefühl aus. Auch Ägypten kündigte an, die Blockade der von der Hamas beherrschten Küstenregion für Opfer des Brandes aufzuheben, damit sie medizinisch behandelt werden könnten.

[2][Dschabalija ist ein Flüchtlingslager], umfasst jedoch auch mehrstöckige Gebäude und ähnelt einer Stadt. Der dicht bevölkerte Gazastreifen steht seit 2007 unter israelischer Blockade, um Angriffe von bewaffneten Gruppen zu verhindern. Wegen Strommangels setzen viele Bewohner auf andere Energiequellen zum Kochen und zur Beleuchtung, unter anderem Kerosin. Dadurch kommt es häufig zu Bränden.

18 Nov 2022

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