taz.de -- Bundesweites 49-Euro-Ticket: Drei Milliarden sind nicht genug

Bund und Länder sollen die Ausgaben für das 49-Euro-Ticket übernehmen, fordert der Fahrgastverband. Es ist unklar, ob das bereitgestellte Geld reicht.
Bild: Drei Milliarden könnten nicht reichen: Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert mehr Geld

Berlin dpa | Der Fahrgastverband Pro Bahn hat Bund und Länder aufgefordert, die Ausgaben der Verkehrsunternehmen für das künftige Deutschlandticket vollständig zu übernehmen. „Es ist fraglich, ob die 3 Milliarden für das [1][49-Euro-Ticket] ausreichen werden“, sagte Pro-Bahn-Sprecher Karl-Peter Naumann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Donnerstag.

Bund und Länder müssten die Ausgaben der Verkehrsunternehmen für das Ticket komplett ausgleichen. „Zudem muss Geld für die hohen Energiekosten, [2][Personal] und den Ausbau des Nahverkehrs zur Verfügung gestellt werden“, mahnte er. Sonst drohte die Abbestellung von Verkehrsverbindungen. „Dann geht für den Fahrgast der Schuss nach hinten los“, sagte Naumann. Der öffentliche Nahverkehr in Deutschland wird von Bundesländern oder kommunnalen Zweckverbänden bei den Betreibern bestellt.

Naumann kritisierte in der Diskussion um die Nachfolge für das [3][9-Euro-Ticket die Schwerpunktsetzung:] „Die Politik hat das ganze System ÖPNV in die Enge getrieben, weil es sich erst auf das Ticket konzentriert hat statt auf den Ausbau des Nahverkehrs“, sagte er. „Damit hat die Politik den dritten Schritt vor dem ersten gemacht.“

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hatte bereits am Mittwoch mehr Geld vom Staat gefordert. Einnahmeverluste und Zusatzkosten der Unternehmen müssten „vollständig und dauerhaft“ ausgeglichen werden, hieß es. Bund und Länder hatten sich vergangene Woche darauf geeinigt, neben einer Erhöhung der sogenannten Regionalisierungsmittel, mit denen der Bund den ÖPNV in den Ländern mitfinanziert, jeweils 1,5 Milliarden Euro zu zahlen.

10 Nov 2022

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