taz.de -- Krieg in Syrien: Tote bei Luftangriff auf Markt
Erneut haben Kampfjets des syrischen Regimes Zivilisten angegriffen. Die Regierung setzt ihre Offensive gegen die Rebellenprovinz Idlib fort.
Beirut (ap) | Bei einem Luftangriff der Regierung auf einen belebten Markt sind in Syrien elf Menschen getötet worden. Sechs der Todesopfer seien Kinder, berichtete die Aktivistengruppe Ariha Today. Der Luftangriff sei am Samstag auf einen Freiluft-Markt in der Stadt Ariha in der letzten Rebellenhochburg im Nordwesten Syriens verübt worden, hieß es.
Ein Bein eines dreijährigen Mädchens sei amputiert worden und ein Mann sei schwer an der Harnblase verletzt worden, berichtete der Chirurg Mohammed Abrasch, Leiter eines Krankenhauses in Idlib.
Ein Aktivist aus Ariha, der nur seinen Vornamen Ghajath nannte, berichtete, der Luftangriff sei während des vielbesuchten wöchentlichen Basars verübt worden, auf dem Menschen Nahrungsmittel und andere Bedarfsgüter kaufen. „Der Angriff traf den Hauptplatz im Zentrum der Stadt“, sagte er. Die syrische Regierung hat in den vergangenen Tagen ihre [1][Offensive auf die Rebellenhochburg] verstärkt.
Auch andernorts im Bürgerkriegsland wird weiter gekämpft: Im Ort Kfar Zita seien zwei Sanitäter und der Fahrer eines Krankenwagens bei einem Luftangriff auf ihr Fahrzeug getötet worden, berichteten örtliche Ärzte. Kfar Zita befindet sich in der Provinz Hama an der Frontlinie.
28 Jul 2019
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