taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Abhängen, gern mit Dackel

Es sind Sommerferien, der Regierende verdrückt sich nach New York – selbstverständlich dienstlich -, und wir anderen können hier so rumdackeln.
Bild: Diese Tiere sind voll im Trend: Dackel.

So sieht das nämlich gerade aus: Sommer. Ferien. Freibadsaison. Allgemeines Abhängen also.

Tatsächlich ist die Stadt in diesen Tagen sogar ein wenig führungslos, weil doch der Regierende nach New York abgereist ist. Wo Michael Müller allerdings gar nicht gucken will, wie sich das mit Sommer, Ferien, Freibadsaison anderswo anfühlt. Kein Urlaub. In New York weilt Berlins Regierender Bürgermeister nämlich als Interimspräsident des Städtenetzwerks Metropolis beim High-level Political Forum on Sustainable Development der Vereinten Nationen.

Lesbisch-schwules Stadtfest

Mitte der Woche wird Müller auch schon wieder zurück sein in der Stadt, wo er sich – möglicherweise mit neuem Input in Sachen nachhaltige Entwicklung – gleich frisch ins gesellschaftliche Leben einbringen kann, das zum Wochenende hin zur großen Form aufläuft mit dem Lesbisch-schwulen Stadtfest am Samstag und Sonntag rund um den Nollendorfplatz in Schöneberg.

Diesjähriges Motto: „Gleiche Rechte für Ungleiche – weltweit!“ Bei dem Fest könnte Müller auch seinen Vorgänger Klaus Wowereit treffen. Der Ex-Regierende und Schirmherr der Veranstaltung wird da am Samstag um 15.30 Uhr an der Seite von Kultursenator Klaus Lederer und Rechtsanwältin Seyran Ateş Gast bei einer Promi-Talkshow sein.

Die botanische Nacht

Oder die Zwiesprache mit der Natur. Wobei das mit der stillen Andacht vielleicht etwas schwierig werden könnte bei der Botanischen Nacht am Freitag und Samstag im Botanischen Garten in Dahlem. Ist halt doch ein gesellschaftliches Ereignis. Da wollen viele plaudern. Wobei auf das Krachbumm eines Feuerwerks diesmal allerdings verzichtet wird. Stattdessen soll es an verschiedenen Orten selbstredend „spektakuläre“ Highlights aus Licht, Performance und Inszenierung geben. Und zwar hundefrei. Das Mitbringen von Tieren auf das Gelände ist bei der Botanischen Nacht nämlich untersagt.

Hippe Dackel

Ausdrücklich erwünscht sind Hunde dagegen am Samstag ab 14 Uhr auf der Dackelranch Lichtenrade am Miethepfad. Oder, präziser: Dackel. Die Kurzbeiner scheinen ja wieder im Trend zu liegen, man spricht bereits von einem Hipsterverdacht, weil es gerade im Norden Neuköllns vermehrt zu Dackelsichtungen gekommen ist.

Initiiert ist das Dackeltreffen auch von der entschieden dachshundfreundlichen Kneipe Posh Teckel in der Pflügerstraße. Ziel ist, einen neuen Dackelrekord aufzustellen. Dafür sollen mindestens 666 dieser Viecher auf einem Haufen zusammenkommen. Die Tiere, so heißt es, sind dabei brav an der Leine zu halten. Soll ja nicht zu führungslos zugehen.

Womit man von der Dackelranch zurück ins Restberlin springen darf. Sommer. Sonne. Bitte weiter gerne abhängen.

15 Jul 2018

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Thomas Mauch

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