taz.de -- Geld der Vereinten Nationen für Syrien: Fragwürdige Hilfe für Assad

Die Uno hat Vorwürfe zurückgewiesen, sie habe Zahlungen an Institutionen Assads geleistet. Der „Guardian“ hatte von hunderten Verträgen berichtet.
Bild: Die UN sind in Syrien präsent – aber wo eigentlich überall?

Genf epd | Die Vereinten Nationen haben Vorwürfe ungerechtfertigter Zahlungen an das Regime von Präsident Baschar al-Assad in Syrien zurückgewiesen. Die UN-Hilfsagenturen operierten in dem Bürgerkriegsland völlig transparent und gemäß allen Regeln, erklärte ein Sprecher am Dienstag in Genf in Reaktion auf einen Bericht der britischen Zeitung The Guardian. Um humanitäre Hilfe zu leisten, seien Kontakte mit Regierungsstellen unvermeidlich.

Dem Guardian zufolge haben UN-Hilfsagenturen mehrere zehn Millionen US-Dollar an Institutionen bezahlt, die von Machthaber Assad kontrolliert werden. Damit helfe die Weltorganisation ein Regime zu stabilisieren, das für den Tod Hunderttausender Menschen verantwortlich sei, schrieb das Blatt.

Der Guardian erwähnt „Hunderte Verträge“ zwischen UN-Agenturen und syrischen Stellen seit Beginn des Konflikts im Jahr 2011. So hätten zwei UN-Agenturen insgesamt 8,5 Millionen US-Dollar an eine Stiftung gezahlt, in der Assads Frau Asma das Sagen habe. Die First Lady des Regimes steht auf der Sanktionsliste der EU und der USA.

Zudem habe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als fünf Millionen US-Dollar ausgegeben, um die nationale syrischen Blutbank zu unterstützen. Die Blutbank wird laut Guardian von Assads Armee kontrolliert. Die WHO bestätigte am Dienstag die Lieferung von Material an die Blutbank, betonte aber, nicht direkt mit dem Verteidigungsministerium in Damaskus zusammenzuarbeiten.

Jens Laerke vom UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) unterstrich, dass die Agenturen der Weltorganisation Millionen unschuldigen Opfern des Bürgerkrieges helfen müssten. Dabei hätten die Prinzipien der Humanität, Neutralität und Unabhängigkeit volle Gültigkeit.

31 Aug 2016

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