taz.de -- Anschlag auf Polizei in Cizre: Elf Tote, mindestens 78 Verletzte

Vor einem Polizeipräsidium in der südöstlichen Stadt in der Türkei ging eine Autobombe hoch. Medien machen die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans verantwortlich.
Bild: In Cizre ist es im März dieses Jahres zu Ausschreitungen zwischen Kurden und der türkischen Polizei gekommen

Istanbul afp/dpa | Bei einem Bombenanschlag auf ein Polizeipräsidium im türkischen Kurdengebiet sind laut Medienberichten mindestens elf Polizisten getötet worden. Drei von ihnen waren zunächst schwer verletzt und unterlagen dann trotz Rettungsversuchen ihren Verletzungen.

Mindestens 78 Menschen wurden nach neuesten Erkenntnissen verletzt, als am Freitagmorgen nahe der Zentrale der Anti-Aufruhr-Polizei in Cizre im Südosten des Landes eine Autobombe explodierte. Die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu machte die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) für den Anschlag verantwortlich.

In der mehrheitlich von Kurden bewohnten Stadt Cizre an der türkisch-syrischen Grenze hatten sich Soldaten und Polizisten Anfang des Jahres wochenlange Häuserkämpfe mit PKK-Anhängern geliefert, bei denen ganze Straßenzüge zerstört wurden.

Die Gefechte in Cizre und anderen Städten im Südosten des Landes waren entflammt, nachdem die PKK in einigen Städten einseitig Autonomiegebiete ausgerufen und diese mit Straßengräben und Barrikaden gegen die Sicherheitskräfte verteidigt hatte.

Der Waffenstillstand zwischen der PKK und der türkischen Regierung war im Juli 2015 nach zweieinhalb Jahren zerbrochen. Seitdem wurden hunderte Sicherheitskräfte bei Angriffen der PKK getötet. Die türkische Armee geht mit aller Härte gegen die PKK im Südosten des Landes vor, um die Kämpfer aus den Städten zu vertreiben.

26 Aug 2016

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