taz.de -- Autobombe in Jordanien: Sechs Soldaten getötet

Trotz der Nähe zu Syrien und zum Irak ist die Lage in Jordanien vergleichsweise stabil. Trotzdem gibt es auch hier immer wieder Anschläge.
Bild: Jordanische Soldaten sichern die Grenze zu Syrien

Amman dpa | Bei einem Angriff mit einer Autobombe auf jordanische Sicherheitskräfte an der Grenze zu Syrien sind mindestens sechs Soldaten getötet worden. 14 Angehörige der Sicherheitskräfte seien verletzt worden, teilte die jordanische Armee am Dienstag mit.

Demnach explodierte nahe einem Flüchtlingslager für Syrer im Gebiet des Ortes Rukban im Nordosten des Landes am frühen Morgen ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug. Unklar war zunächst, ob es sich um einen Selbstmordanschlag handelte und wer für den Anschlag verantwortlich ist.

Jordanien ist an der internationalen Koalition beteiligt, die in Syrien und im Irak die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekämpft. Trotz der Konflikte in den beiden Nachbarländern ist die Lage in Jordanien relativ stabil. Jordanische Sicherheitskräfte gehen hart gegen IS-Sympathisanten vor.

Bei einer Razzia von Sicherheitskräften gegen mutmaßliche Extremisten mit Verbindung zum IS wurden Anfang März acht Menschen getötet. Der nationale Geheimdienst teilte damals mit, damit sei ein Terroranschlag verhindert worden. Anfang Juni kamen fünf Menschen ums Leben, als Bewaffnete im Norden der Hauptstadt Amman ein Büro des Geheimdienstes angriffen.

In dem Flüchtlingslager Rukban leben mehr als 10.000 Syrer, die vor dem Bürgerkrieg in ihrem Heimatland nach Jordanien geflohen sind. Menschenrechtler hatten die schlechten Lebensbedingungen für die Menschen in diesem entlegenen Wüstegebiet beklagt. Insgesamt sind laut UN rund 650.000 Syrer nach Jordanien geflohen, was für das Land eine schwere wirtschaftliche Belastung darstellt.

21 Jun 2016

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