taz.de -- Hisbollah-Kommandeur getötet: Explosionsursachen noch unklar
Bei einer Explosion nahe Damaskus stirbt ein ranghoher Kommandeur der Hisbollah-Miliz. Die Ursachen für die Explosion werden noch untersucht.
Beirut rtr | Ein ranghoher Kommandeur der schiitischen Hisbollah-Miliz ist nach Angaben der Gruppe in Syrien ums Leben gekommen. Der 55-jährige Mustafa Badreddine war nach Einschätzung der USA für die Operationen der Miliz in Syrien verantwortlich, die dort die Truppen von Präsident Baschar al-Assad unterstützt. Nach Angaben der Hisbollah kam Badreddine bei einer heftigen Explosion auf einem Stützpunkt der Miliz bei Damaskus ums Leben.
Es werde untersucht, ob es sich um einen Luftangriff, einen Raketen- oder einen Artilleriebeschuss gehandelt habe. Der libanesische Fernsehsender al-Majadin hatte zuvor am Freitag berichtet, Badreddine sei bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Israel reagierte zunächst nicht darauf.
Badreddine hatte jahrelang die Operationen der Hisbollah gegen Israel geleitet. Er war auch einer der Hauptverdächtigen des Mordanschlags gegen den ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri im Jahr 2005 und war deswegen vor dem von den Vereinten Nationen (UN) unterstützten Sondertribunal für den Libanon angeklagt. Die Hisbollah wies damals alle Anschuldigungen als politisch motiviert zurück.
Wegen seiner Beteiligung an Bombenattentaten 1983 in Kuwait wurde Badreddine zum Tode verurteilt, konnte aber nach dem Einmarsch des irakischen Machthabers Saddam Hussein 1990 in Kuwait aus dem Gefängnis entkommen.
13 May 2016
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