taz.de -- Mord an pakistanischem Journalist: Taliban bekennen sich

Khurram Zaki war am Samstagabend auf offener Straße erschossen worden. Der Menschenrechtler war für Kritik an religiösen Extremisten bekannt.
Bild: Die Trauerfeier für Khurram Zaki am 8. Mai in Karachi

Islamabad/Frankfurt a.M. epd | Nach dem Mord an einem pakistanischen Menschenrechtler und Journalisten hat sich eine Splittergruppe der Taliban zu der Tat bekannt. Khurram Zaki war am Samstagabend von Unbekannten vor einem Café im Norden der Hafenstadt Karachi erschossen worden.

Der für seine Kritik an religiösen Extremisten bekannte Reporter hatte 2015 Proteste gegen den Hassprediger Abdul Aziz angeführt. Nun erklärte die pakistanische Taliban-Gruppe Hakeemullah, Zaki sei wegen seiner Opposition zu Aziz von einem ihrer Kämpfer getötet worden, wie pakistanische Medien am Montag berichteten.

Die Polizei erstattete Anzeige gegen Aziz, dem Prediger der Roten Moschee in Islamabad, wegen des Mordes. Zaki war der Herausgeber der politischen [1][Online-Zeitung „Let Us Build Pakistan“]. Die Website war vor Kurzem von den pakistanischen Behörden für Leser in Pakistan gesperrt worden.

Der 40-jährige Zaki hatte im Dezember 2015 von Aziz verlangt, den Anschlag der Taliban auf eine Schule in Pakistan mit über 145 Toten im Dezember 2014 zu verurteilen. Nach den Bürgermeisterwahlen in London in der vergangenen Woche hatte Zaki die Wahl des Muslimen Sadiq Khan als ein wichtiges Beispiel für Toleranz gefeiert.

9 May 2016

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