taz.de -- Anschlag in Moschee in Pakistan: Selbstmordattentäter zündet Bombe
Mindestens 24 Gläubige wurden bei dem Anschlag im Norden Pakistans getötet. Die Bombe explodierte während des Freitagsgebets.
Khar ap | Ein Selbstmordattentäter hat in einer Moschee im Nordwesten Pakistans mindestens 24 Gläubige mit in den Tod gerissen. Darüber hinaus wurden bei dem Anschlag am Freitag 28 Menschen verletzt, wie ein Regierungsvertreter erklärte.
Die Attacke ereignete sich in dem Dorf Ambar in der Stammesregion Mohmand. Einige der Schwerverletzten wurden den Angaben zufolge mit Helikoptern der pakistanischen Luftwaffe in die Stadt Peshawar gebracht. Zu dem Attentat bekannte sich zunächst niemand.
Die Region wurde bis 2014 als Hochburg der pakistanischen Taliban angesehen. Damals startete die Regierung in den Stammesregionen an der Grenze zu Afghanistan einen große Offensive, bei der viele Aufständische vertrieben und getötet wurden. Doch immer noch kommt es zu teils schweren Anschlägen, oft verübt von einer Taliban-Splittergruppe oder der Terrormiliz Islamischer Staat.
Regierungsvertreter Naveed Akbar sagte, der Angreifer habe „Gott ist groß“ gerufen, als er in die sunnitische Moschee gekommen sei. Dann habe er seinen Sprengsatz gezündet. Zu dem Zeitpunkt seien rund 200 Menschen dort bei den Freitagsgebeten gewesen.
16 Sep 2016
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Der Selbstmordattentäter hatte inmitten einer Menschenmenge eine Sprengstoffweste gezündet. Mindestens 72 Menschen starben, 250 wurden verletzt.
Mindestens 14 Menschen sind am Freitag bei einem Anschlag getötet worden. Nach einer Phase der Ruhe folgt in Pakistan neuer Terror.
Dutzende Menschen sind bei einem Attentat in der pakistanischen Stadt Quetta getötet worden. Sowohl der IS als auch die Taliban reklamieren die Tat für sich.
Khurram Zaki war am Samstagabend auf offener Straße erschossen worden. Der Menschenrechtler war für Kritik an religiösen Extremisten bekannt.
Im multikulturellen Pakistan ist religiös begründete Gewalt gesellschaftsfähig geworden. Die Bekämpfung von Terroristen allein reicht nicht mehr.