taz.de -- Selbstmordanschlag in Nigeria: Mehr als 20 Tote

Zwei Frauen sprengen sich während des Morgengebets in der nordostnigerianischen Stadt Maiduguri in die Luft. Möglicherweise steckt Boko Haram hinter dem Attentat.
Bild: In Maiduguri greift Boko Haram immer wieder an. Hier ein Bild nach einem Anschlag Ende Januar

Maiduguri afp/dpa | Bei erneuten Selbstmordanschlägen sind im Nordosten Nigerias am Mittwoch mindestens 22 Menschen getötet worden. In der Stadt Maiduguri hätten sich während des Morgengebets in einer Moschee zwei Frauen in die Luft gesprengt, teilten Rettungskräfte mit.

Der Augenzeuge Isah Salihu berichtete der Deutschen Presse-Agentur, die Terroristen hätten ihre Sprengstoffgürtel während des Morgengebets gezündet. Mindestens 42 Menschen seien verletzt worden. Die Behörden des Bundesstaats Borno bestätigten offiziell lediglich den Anschlag. In Behördenkreisen war jedoch auch von 22 Toten sowie 35 Verletzten die Rede. Die Tat erinnerte an frühere Anschläge der islamistischen Terrororganisation Boko Haram.

Im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias kämpft die Islamistengruppe seit dem Jahr 2009 für einen islamischen Staat. Mehr als 17.000 Menschen wurden seither getötet und etwa 2,6 Millionen Menschen in die Flucht getrieben.

Der Konflikt weitete sich auf die Nachbarländer Kamerun, Tschad und Niger aus. Im März 2015 leistete Boko Haram der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) den Treueschwur.

16 Mar 2016

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