taz.de -- Missbrauchsvorwürfe in Afrika: UN reagierten nicht angemessen

Blauhelmsoldaten wurde vorgeworfen, sie hätten in der Zentralafrikanischen Republik Kinder missbraucht. Die Reaktion darauf ist mehr als dürftig.
Bild: Auch Blauhelmsoldaten, die nicht zu Tätern wurden, müssen sich in der Zentralafrikanischen Republik mit Missbrauchsvorwürfen auseinandersetzen.

New York dpa | Die Vereinten Nationen haben einer unabhängigen Untersuchung zufolge „schwer fehlerhaft“ auf die Missbrauchsvorwürfe gegen Soldaten in der Zentralafrikanischen Republik reagiert. Opfer seien nicht angemessen geschützt und mit den Herkunftsländern der Soldaten seien die Vorgänge nicht ausreichend besprochen worden, hieß es in einem am Donnerstag in New York veröffentlichten Bericht.

„Die Reaktion der UN war bruchstückhaft und bürokratisch und hat das zentrale UN-Mandat des offenen Ansprechens von Menschenrechtsverletzungen nicht erfüllt.“ UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, der die unabhängige Untersuchung angeordnet hatte, drückte sein Bedauern aus und kündigte an, über Konsequenzen nachzudenken.

In den vergangenen Monaten waren immer wieder Missbrauchsvorwürfe gegen Soldaten vor allem in der Zentralafrikanischen Republik laut geworden. Französische Soldaten, die nicht Teil der UN-Truppen waren, sollen mehrere Jungen missbraucht haben. Die französische Justiz ermittelt.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International beschuldigt außerdem UN-Soldaten, unter anderem ein 12 Jahre altes Mädchen vergewaltigt zu haben.

18 Dec 2015

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