taz.de -- Konflikt zwischen Türkei und PKK: Gegenseitiger Beschuss

In der Nacht auf Mittwoch hat die Türkei die bisher intensivsten Angriffe auf die Kurdenpartei PKK geflogen. Diese schossen Raketen auf ein Regierungshaus.
Bild: Kurden protestieren in Paris gegen die Angriffe der Türkei.

Ankara ap/rtr | Die Türkei meldet einen Raketenangriff kurdischer Rebellen auf ein Wohnhaus von Regierungsbeamten in der Nähe der irakischen Grenze. Hinter der Attacke in der Provinz Hakkari stecke die kurdische Arbeiterpartei PKK, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch. Verletzt wurde niemand. In der Nacht intensivierte die türkische Luftwaffe auf Ziele der PKK.

Damit verschärft sich der Konflikt zwischen der Türkei und der verbotenen Kurdenorganisation weiter. Die Regierung hatte in den vergangenen Tagen Stellungen der PKK im Nordirak bombardiert. Daraufhin hatte die PKK einen 2013 geschlossenen Waffenstillstand für hinfällig erklärt. Nach Angaben eines türkischen Regierungsvertreters griffen Kampfflugzeuge in der Nacht zum Mittwoch sechs PKK-Ziele im benachbarten Nordirak an.

Am Mittwoch soll das türkische Parlament über die Angriffe kurdischer Extremisten und der Terrormiliz Islamischer Staat sowie das Vorgehen der Türkei in einer Sondersitzung beraten – möglicherweise hinter verschlossenen Türen.

Auslöser der jüngsten Spannungen war ein Terroranschlag des IS in der türkischen Grenzstadt Suruc, bei dem am 20. Juli Dutzende kurdische Jugendliche getötet wurden. Die Kurden warfen der türkischen Regierung vor, zu wenig gegen den IS-Terror unternommen zu haben. Als Vergeltung tötete die PKK nach eigenen Angaben vergangene Woche zwei türkische Polizisten an der syrischen Grenze.

29 Jul 2015

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