taz.de -- Krieg im Jemen: Humanitäre Feuerpause vereinbart

Bis zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan sollen laut UN die Waffen im Jemen ruhen. Darauf hätten sich die Konfliktparteien verständigt.
Bild: Ein Huthi-Kämpfer vor der saudischen Botschaft in Sanaa

New York rtr | Für den Jemen ist nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) eine einwöchige Waffenruhe vereinbart worden, um die unter dem Bürgerkrieg leidende Bevölkerung mit Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen. Die Feuerpause solle von Freitag an bis zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan gelten, sagte ein Sprecher von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Donnerstag in New York. Darauf hätten sich die Konfliktparteien verständigt.

Rund 21 Millionen Menschen im Jemen sind nach UN-Schätzungen dringend auf Hilfe angewiesen, das sind 80 Prozent der Bevölkerung. Mehr als 3000 Menschen wurden bereits in dem Konflikt getötet. Im Mai war eine fünftägige von den UN vermittelte Feuerpause zur Versorgung der Zivilbevölkerung weitgehend eingehalten worden.

Seit Ende März fliegt eine von Saudi-Arabien geführte Allianz Angriffe auf Stellungen der Huthi-Rebellen im Nachbarland Jemen. Die schiitische Huthi-Miliz kämpft gegen Anhänger des ins Exil geflohenen Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadi. Der Konflikt ist auch eine Stellvertreter-Auseinandersetzung zwischen Saudi-Arabien und dem Iran. Das sunnitische Saudi-Arabien unterstützt die Kräfte Hadis.

Die Huthis sollen Hilfe vom Iran erhalten, der sich als Schutzmacht der Schiiten begreift.

10 Jul 2015

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