taz.de -- Fußball-WM in Kanada: Der Gastgeber ist raus

England schlägt Kanada und steht damit erstmals im Halbfinale einer WM. Japan hatte zuvor knapp gegen Australien gewonnen.
Bild: Da half auch die schönste Kriegsbemalung nichts – Kanada ist raus

Vancouver/Edmonton dpa | Englands Fußballerinnen haben Gastgeber Kanada aus dem Turnier geworfen und komplettieren das Feld der Halbfinalisten bei der Weltmeisterschaft. Das Team von Trainer Mark Sampson setzte sich im Viertelfinale am Samstag in Vancouver gegen die Kanadierinnen mit 2:1 (2:1) durch und trifft in der Vorschlussrunde am Mittwoch (Ortszeit) in Edmonton auf Titelverteidiger Japan.

Jodie Taylor (11.) und Lucy Bronze (14.) brachten England vor 54.027 Zuschauern im BC Place Stadion mit einem frühen Doppelschlag in Führung. Kanadas Starstürmerin Christine Sinclair nährte kurz vor der Pause mit dem Anschlusstreffer die Hoffnung auf einen Verbleib bis zum Ende des Turniers. Doch am Ende jubelten die Engländerinnen über ihre erste Halbfinal-Teilnahme bei einer Fußball-Weltmeisterschaft.

Japan hatte sein Viertelfinale in Edmonton zuvor knapp mit 1:0 (0:0) gegen Australien gewonnen. Der Titelträger von 2011 tat sich gegen den tapferen Außenseiter von Down Under lange schwer, ehe Mana Iwabuchi in der 87. Minute der späte Siegtreffer nach einer Ecke von Spielführerin Aya Miyama gelang. Für die Minimalisten aus Japan war es das fünfte WM-Spiel in Kanada, das sie mit nur einem Tor Unterschied gewannen.

Das zweite Halbfinale bestreiten am Dienstag Deutschland und die USA. Für die US-Frauen bietet sich nach zwölf Jahren nun endlich die Chance, ihr Deutschland-Trauma zu besiegen. Die 0:3-Demütigung im Halbfinale der Heim-WM 2003 gegen Birgit Prinz und Co. auf deren Weg zum ersten deutschen WM-Triumph haben die Amerikanerinnen nie verwunden. Es war die Wachablösung im Weltfußball der Frauen, die bis heute Bestand hat. Im Prestige-Duell in Montreal geht es also um mehr als den Einzug ins WM-Finale.

28 Jun 2015

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