taz.de -- Atomenergie in Japan: Grünes Licht für weiteren Reaktor

Die japanische Atomaufsicht hat einen weiteren Atomreaktor für sicher erklärt. Er erfülle alle nach Fukushima erlassenen Sicherheitsauflagen.
Bild: Drei Reaktoren gehören zu der Atomanlage Ikata im Süden Japans.

TOKIO dpa | Vier Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima hat die japanische Atomaufsicht einen weiteren Reaktor für sicher erklärt. Damit rückt die Regierung ihrem Ziel einer Rückkehr zur Kernenergie einen Schritt näher. Der Reaktor 3 der [1][Atomanlage Ikata] in der Provinz Ehime erfüllt nach Ansicht der Atomaufsichtsbehörde NRA die nach dem Gau in Fukushima verschärften Sicherheitsauflagen, wie am Mittwoch bekanntgegeben wurde.

Zuvor waren bereits vier andere Reaktoren von der Atomaufsichtsbehörde für sicher erklärt worden. Derzeit stehen sämtliche 43 kommerziellen Reaktoren in Japan still. Sie gingen nach dem Gau in Fukushima Schritt für Schritt vom Netz.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte die Entscheidung. Im Falle des in der Provinz Ehime gelegenen Reaktors 3 von Shikoku Electric habe die NRA erhebliche Erdbebenrisiken sowie ungelöste Sicherheitsfragen „ignoriert“. Zu der Anlage auf der Halbinsel Sadamisaki gehören insgsamt drei Reaktoren.

Bevor der Betreiber den Reaktor anfahren darf, muss er noch weitere Prozedere im aufwendigen Genehmigungsverfahren durchlaufen. Zudem muss die Zustimmung der örtlichen Gemeinden eingeholt werden.

Die Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe will trotz Widerstands in der Bevölkerung zur Atomkraft zurückkehren. Doch das gestaltet sich nicht einfach. Am ehesten dürften zwei Reaktoren des Betreibers Kyushu Electric Power im Atomkraftwerk Sendai im Süden Japans ans Netz gehen, allerdings wohl nicht vor Ende Juli.

20 May 2015

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[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Ikata

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