taz.de -- Schüsse auf den Golanhöhen: Israel reagiert mit Raketen

Zwischen Syrien und Israel wächst die Spannung. Auf Mörserfeuer reagierten die Israelis mit Raketen. Die ersten Schüsse seit Jahrzehnten.
Bild: Wachsende Spannung: Die israelische Armee hat in den letzten Tagen Panzer auf die Golan-Höhen verlegt

JERUSALEM dapd/afp | Nach der Türkei hat sich am Sonntag erstmals auch Israel militärisch in den Bürgerkrieg in Syrien hineinziehen lassen: Nachdem eine Mörsergranate einen israelischen Militärposten auf den Golanhöhen traf, wurde eine Rakete auf syrisches Gebiet gefeuert, teilte die Streitkräfteführung mit. Dies sei eine Warnung, hieß es weiter.

Auf den von Israel nach dem Sechstagekrieg 1967 annektierten Golanhöhen sind in letzter Zeit durch den Bürgerkrieg immer wieder Mörsergranaten eingeschlagen. Israel hat erklärt, es betrachte dies als Versehen, mache aber dennoch die syrische Regierung dafür verantwortlich.

Nach Angaben des israelischen Rundfunks handelte es sich um die ersten Schüsse in Richtung syrischer Streitkräfte seit dem Jom-Kippur-Krieg von 1973. In den vergangenen Tagen waren von syrischem Gebiet aus mehrere Granaten auf die von Israel besetzten Golan-Höhen abgefeuert worden. Daraufhin hatte die israelische Regierung Syriens Führung vor einer Ausweitung der Grenzzwischenfälle gewarnt.

Anfang Oktober hatte die Türkei nach einem tödlichen Granateneinschlag in einem Grenzdorf mit Artillerie auf Syrien gefeuert. Seitdem ist die Sorge groß, der syrische Bürgerkrieg könnte auf die Nachbarländer übergreifen.

11 Nov 2012

TAGS

Schwerpunkt Syrien
Israel
Golanhöhen
Schwerpunkt Syrien
Guido Westerwelle
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien

ARTIKEL ZUM THEMA

Kämpfe an israelisch-syrischer Grenze: Rebellen rücken auf

Syrische Rebellen haben zwei Dörfer in der Nähe zu Israel erobert. Die israelische Armee auf den Golanhöhen feuerte gezielt auf Kampfverbände in Syrien.

Syriens legitimer Vertreter: Arabische Liga erkennt Opposition an

Der neue Oppositionsblock bekommt Rückendeckung: Die Arabische Liga und die reichen Golfstaaten erkennen ihn als rechtmäßigen Vertreter Syriens an.

Syrien und Türkei: Luftwaffe beschießt Grenzgebiet

Ein syrisches Kampfflugzeug soll ein Gebiet nahe einem Grenzübergang zur Türkei bombardiert haben. Indes stellte die syrische Opposition ihre Führung neu auf.

Kommentar Syrien: Es wird noch viel schlimmer

Für die Politik des Abwartens werden auch die europäischen Staaten zahlen müssen. Die syrischen Flüchtlinge werden es in absehbarer Zeit auch in ihre Staaten schaffen.

Konflikt an der syrisch-türkischen Grenze: „Patriot“-Anfrage dementiert

Die Regierung in Ankara und die Nato streiten das Gesuch zur Stationierung des Systems zur Raketenabwehr an der Grenze zu Syrien ab.

Gefechte in Damaskus: Granaten auf Palast

In der Nähe des syrischen Präsidentenpalastes sind Granaten eingeschlagen, drei Menschen starben. Der oppositionelle Syrische Nationalrat wählt eine neue Führung.

Kurden in Syrien: Pläne für den nächsten Kampf

Syrische Kurden sind bereit, nach dem Sturz von Assad ihre Gebiete zu verteidigen. Doch in ihrer Haltung zur türkischen Regierung sind sie sich uneins.